Hamburg. Sie sausen mit einer Spitzengeschwindigkeit von rund 40 km/h ohne Schutzbekleidung über die Segelreviere dieser Welt. Konzentriert fixiert Steuermann Tobias Schadewaldt vom Norddeutschen Regatta-Verein Wind, Wellen und Gegner, während sein Vorschoter Hannes Baumann schnell den Trimm der Segel optimiert, um noch mehr Tempo aus dem 49er zu kitzeln. Sobald sie ihr "Knackiges Vergnügen" - so heißt das Boot - aber am Steg festgemacht haben, rufen sie ihre Freundinnen Carola und Daniela an. "Gerade bei viel Wind machen sie sich schon Sorgen", sagt der 25-jährige Diplomand Schadewaldt.

Mit Recht: Denn bei der Weltmeisterschaft vor den Bahamas, die am Wochenende zu Ende ging, verletzten sich die beiden Segelakrobaten, als ihr Boot kenterte. "Tobi ist mit dem Gesicht gegen das Boot geprallt und hat sich einige Schürfwunden zugezogen. Ich wurde durch die Luft geschleudert und landete direkt auf dem Nacken", berichtet Schiffbaustudent Baumann (27). Deshalb belegten sie am Ende unter 62 Teams aus 26 Nationen nur Rang 36. Ein Frühstart, eine Disqualifikation und noch zu wenig Erfahrung in der Bootsbeherrschung trugen zu dieser Platzierung bei. Zudem plagte Vorschoter Baumann ein grippaler Infekt.

Weltmeister wurden die spanischen Olympiasieger Iker Martinez und Xabier Fernandez vor den Australiern Nathan Outteridge/Iain Jensen und den italienischen Brüdern Pietro und Gianfranco Sibello.

Das NRV-Duo hat seine langfristigen Ziele schon gesteckt: "Wir wollen zu den Olympischen Spielen", sagt Schadewaldt, der erst vor 16 Monaten in die 49er-Klasse gewechselt ist.