München. Mark van Bommel ist ein launiger Plauderer. Das Deutsche geht ihm, dem Niederländer, flüssig über die Lippen, immerhin spielt er schon seine vierte Saison für den FC Bayern, seine zweite als Kapitän. Wenn er Dinge erklären will, bemüht er oft Sprichwörter und Vergleiche. Mitunter überträgt er sie ein wenig zu direkt von seiner Muttersprache ins Deutsche und sorgt so für manchen Schmunzler. Die Stimmung in der Mannschaft sei sehr gut, sagte van Bommel nach dem einwöchigen Trainingslager in Dubai etwa. "Es ist kein saurer Apfel dabei." Er meinte den faulen Apfel und Spieler wie Luca Toni. Den Italiener verliehen die Bayern in der Winterpause nach Rom. Seine öffentlichen Unmutsbekenntnisse über seinen Reservistenstatus hatten für einige Unruhe gesorgt. Und so haben sie auch mannschaftsintern die von Trainer Louis van Gaal angeordnete Verkleinerung des Kaders mit Wohlwollen aufgenommen. Neben Toni gingen noch Alexander Baumjohann (Schalke 04), Andreas Ottl und Breno (beide Nürnberg).

Mit weniger Profipersonal und drei Nachwuchsakteuren waren die Münchner also zur Vorbereitung nach Dubai gereist. Es waren sieben Übungstage, denen van Gaal ein überaus positives Fazit abgewann. "So muss eine Vorbereitung sein", sagte er und schwärmte von der Sonne im Emirat, den hervorragenden Bedingungen und seinen Profis, die "sehr hart gearbeitet und alle 100 gegeben haben".

Nur die nicht enden wollenden Wehwehchen seines Stars Franck Ribéry trübten van Gaals Bilanz. Sauer sei er, dass jener nicht mit der Mannschaft üben konnte, dass ihn diesmal malade Fußnägel an fußballerischen Übungen hinderten. Sauer auf den Fakt, nicht auf Ribéry, das ließ van Gaal extra noch einmal ausrichten. "Jetzt müssen wir ihn während der Saison integrieren. Das ist immer schwierig", sagte van Gaal. Dabei sollte der Franzose die Münchner vor allem international auf ein höheres Niveau hieven. "Mit Ribéry können wir noch besser sein", hatte van Gaal gesagt. Am Freitag beim Rückrundenstart gegen Hoffenheim wird er nicht im Kader stehen.

Und noch eine Erkenntnis hatte van Gaal die erste Vorbereitungswoche gebracht: An der sportlichen Hierarchie hat sich nichts getan. Ob er schon seine Aufstellung für das Spiel gegen Hoffenheim im Kopf habe, wurde er gefragt. "Wenn Sie das Training und die Elf-gegen-elf-Spiele beobachtet haben, wissen Sie, wie ich aufstelle", antwortete er. Van Gaal lässt gern in spielerischer Form üben. Schon im Sommer hatte er das so gehandhabt, diesmal ebenso.

Die Leibchenfarbe gibt Auskunft über die sportliche Wertigkeit des Einzelnen. Und so war bei den Einheiten in Dubai schnell ersichtlich, dass zu van Gaals präferierter Elf jene gehören, die sich auch für die Erfolgsserie vor der Winterpause verantwortlich zeigten.

Hans-Jörg Butt steht im Tor, an seinem Status als Nummer eins hatte sowieso keiner gezweifelt. Auch nicht an der Viererkette mit Philipp Lahm, Daniel van Buyten, Martin Demichelis und Holger Badstuber. Im Mittelfeld übten Thomas Müller, van Bommel, Bastian Schweinsteiger und Arjen Robben in der A-Mannschaft. Und in der Offensive sind Mario Gomez und Ivica Olic gesetzt. Die Außen-vor-Gebliebenen müssen sich in Geduld üben - darunter auch arrivierte Kräfte wie Miroslav Klose, Anatolij Timoschtschuk oder Hamit Altintop.