6:4 gewannen die Kiezkicker das Finale in Hamburg gegen Holstein Kiel. In Frankfurt siegte die zweite Hälfte des Kaders gegen Bielefeld.

Hamburg. Sowohl beim "Schweinske-Cup" in Alsterdorf als auch beim Licher Hallencup in Frankfurt ging der FC St. Pauli als Gesamtsieger vom Platz. Das Team von Trainer Holger Stanislawski hatte sich in zwei gleich starke Teams aufgeteilt und jeweils die Hälfte des Kaders für jedes Turnier abgestellt. Eine weise Entscheidung – und ein weiterer Beweis für die Ausgeglichenheit der Paulianer in dieser Saison.

Zum achten Mal durften die St.-Pauli-Fans bereits ein siegreiches Ende des traditionellen Hallenturniers in der Alsterdorfer Sporthalle bejubeln. Im Halbfinale benötigten die Kiezkicker gegen Esbjerg noch ein Neunmeterschießen, das sie mit 3:2 gewannen. Nach regulärer Spielzeit hatte es 2:2 gestanden (Tore: Sako, Gunesch). Im Finale siegte die Stanislawski-Elf dann mit 6:4 gegen Holstein Kiel (Tore: Drobo-Ampem [3], Pichinot [2], Daube). Die Siegprämie in Höhe von 5000 Euro durfte sich St. Pauli ebenso einstecken wie die Erkenntnis, dass sich kein Spieler verletzt hat.

Schon am Sonnabend hatte der FC St. Pauli einen Auftakt nach Maß erwischt. Die Kiezkicker führten das Tableau nach zwei Gruppenspielen (5:0 gegen Ahlen, 3:3 gegen Era-Pack Chrudim) an, am Sonntag machten sie den Halbfinaleinzug mit einem 4:1-Sieg über Nicos Friends perfekt. Trotz des "Sonntags-Transfers" von Sergei Barbarez gelang der Auswahl von Ex-HSV-Star Jan Nico Hoogma auch im letzten Gruppenspiel am Sonntag kein Punkt. Damit schieden die Oldies nach den drei Gruppenspielen sang- und klanglos aus.

St. Paulis Linksverteidiger Jan-Philipp Kalla gewann zudem die Auszeichnung als bester Feldspieler des Turniers, Torhüter Benedikt Pliquett durfte sich mit dem Pokal des besten Schlussmanns schmücken. Bester Torschütze wurde nach Losentscheid der Kieler Christopher Lamprecht mit vier Treffern. Insgesamt 5700 Zuschauer kamen an beiden Tagen in die Halle.

Den erneuten Gerüchten um einen Winter-Transfer von Jan Simak vom VfB Stuttgart zum FC St. Pauli schob Manager Helmut Schulte einen Riegel vor. "Das ist völlig aus der Luft gegriffen", sagte Schulte. Dafür lobte er seine Mannschaft: „Unsere junge Truppe hat unwahrscheinlich Spaß gemacht. Wir konnten die Freude von draußen mit in die Halle nehmen."

Souveräner Sieg auch in Frankfurt

Der zweite Teil des St. Pauli-Kaders trat am Sonntag zum Licher-Cup in Frankfurt an. Nach einem 2:0-Erfolg über die TuS Koblenz und einer 0:2-Niederlage gegen FSV Frankfurt reichte es für die Hanseaten dennoch zu einem zweiten Platz in der Gruppe und dem damit verbundenen Halbfinaleinzug. Dort gewannen die Kiezkicker mit 3:1 gegen Offenbach und absolvierten das Endspiel gegen Arminia Bielefeld. Durch zwei Tore von Marcel Eger, der auch Torschützenkönig wurde, gingen die Hamburger mit einem 2:0-Sieg vom Platz. "Ich weiß gar nicht genau, wie mir drei Tore gelingen konnten, bei meinen technischen Raffinessen", scherzte der Innenverteidiger.

Einen komplett positiven Eindruck hinterließ Neuzugang Richard Sukuta-Pasu, der bei seinem ersten Auftritt im Kiez-Dress gleich zum besten Spieler des Turniers gewählt wurde. Auch für diesen Turniererfolg gab es 5000 Euro Preisgeld.