Durchwachsene Weihnacht: Die Hamburg Freezers haben in zwei Spielen am letzten Wochenende eins davon gewonnen und eins verloren.

Hamburg. Wenn Eishockeyprofis auf das Jammern der Fußballprofis über zwei Spiele in der Woche angesprochen werden, kommt als Reaktion meist nur ein müdes Lächeln. Was der wahnwitzige Spielplan der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) den Spielern der Hamburg Freezers in den vergangenen beiden Tagen zumutete, grenzt an Wettbewerbsverzerrung.

Die Mannschaft von Trainer Paul Gardner musste bereits gestern, 24 Stunden nach dem 4:2-Heimsieg (Tore: Loppi, Biron, Barta und King) gegen die DEG MetroStars, erneut antreten - auswärts beim Nordrivalen Hannover Scorpions. Diese waren zuvor vier Tage spielfrei und konnten sich in aller Ruhe auf das Duell mit den Freezers vorbereiten. Öffentlich beschweren wollte sich darüber aber niemand. Die Hamburger versuchten die positiven Aspekte herauszustellen. "Im Gegensatz zu den Scorpions sind wir im Rhythmus. Für uns ist das kein Problem. Wir sind bereit für Hannover", hatte Topscorer Jason King nach der Partie am Sonnabendnachmittag gesagt.

Einen Tag später musste der Kanadier seine Einschätzung allerdings revidieren. Der kurze Aufwärtstrend der "Eisschränke" fand beim 1:5 (0:1, 0:1, 1:3) in Hannover ein jähes Ende. Inwieweit die Doppelbelastung in Zusammenhang mit der Niederlage steht, darüber lässt sich nur spekulieren. Lange Zeit hielten die Freezers mit viel Einsatz dagegen, ohne sich dafür zu belohnen. Gegen starke Gastgeber hatten die Hamburger gerade im Mittelabschnitt gute Torchancen, die aber allesamt ungenutzt blieben. Anschauungsunterricht in Sachen Effizienz lieferte hingegen der neue Tabellenzweite, der die Freezers-typischen individuellen Aussetzer in der Defensive brutal bestrafte. "Das Ergebnis ist heftig, aber ich habe trotzdem heute über zwei Drittel viele gute Dinge meiner Mannschaft gesehen. Uns fehlte letztlich die Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor", sagte Coach Gardner nach dem Nordderby und betonte, dass die hohe Belastung kein Grund für die Niederlage sei und er die Freezers trotz allem auf dem richtigen Weg sieht.

Dabei verwies der Trainer vor allem auf das starke Spiel seiner Profis gegen Düsseldorf am zweiten Weihnachtstag. Gegen die Rheinländer zeigten die Hamburger eine ihrer stärksten Saisonleistungen und beendeten durch das 4:2 ihre acht Spiele andauernde Niederlagenserie. Vor 8212 Zuschauern in der Color-Line-Arena überzeugte das Gardner-Team durch große Leidenschaft und schön herausgespielte Treffer, die für lange vermisste Gänsehautstimmung sorgten. Auf den Erfolg gegen Düsseldorf wollen die Freezers aufbauen. Zunächst darf sich das Team regenerieren. Nach dem kraftraubenden Wochenende bekamen die Profis von ihrem Coach für heute einen trainingsfreien Tag spendiert. Erst Silvester geht es gegen Kassel weiter.

Tore: 1:0 (5:44) Festerling (Sascha Goc, Vikingstad), 2:0 (25:26) Dolak (Kathan, Reiß), 3:0 (45:32) Dolak (Mitchell, Vikingstad), 4:0 (46:27) Herperger (Köppchen, Nicolai Goc) 4:1 (51:58) Wilm (Barta, Fortier) 5-4, 5:1 (55:37) Herperger (Köttstorfer, Brimanis) 5-4. Strafminuten: 6/10. Schiedsrichter: Dahle (Berlin). Zuschauer: 8029

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