Gelsenkirchen. Hand in Hand überquerten Kati Wilhelm und Christoph Sumann die Ziellinie, glücklich winkten sie ins begeisterte Publikum, dann fielen sie sich in die Arme: Die dreimalige Olympiasiegerin aus Zella-Mehlis hat mit ihrem österreichischen Partner die World Team Challenge der Biathleten in Gelsenkirchen gewonnen und für den ersten deutschen Sieg bei dem Mixed-Staffel-Wettbewerb seit sieben Jahren gesorgt.

"Ein wahnsinniges Gefühl. Es hat immer Spaß gemacht, hier zu laufen. Aber so ein Sieg setzt dem Ganzen die Krone auf", sagte Wilhelm nach ihrem ersten Triumph beim achten Start im Schalker Spektakel auf Schnee. Wilhelm und Sumann kassierten für ihren Erfolg vor 50 000 Zuschauern im ausverkauften WM-Stadion 24 000 Euro Siegprämie und ein Auto im Wert von 25 000 Euro.

Die Vorjahressieger Oxana Chwostenko/Andrej Derysemlja aus der Ukraine belegten nach Massenstart und Verfolgung Platz zwei, Dritte wurden die Franzosen Marie Laure Brunet/Vincent Defrasne. Der dreimalige Olympiasieger Michael Greis (Nesselwang) wurde mit Partnerin Simone Hauswald (Gosheim) Fünfter im Zehnerfeld. "Ich war heute nicht so gut", meinte Greis angesichts seiner schwachen Schießleistung. Greis hatte 2002 bei der Premierenveranstaltung mit Martina Beck (damals Glagow) für den bisher letzten deutschen Sieg gesorgt.

Die Zuschauer sahen ein spannendes Rennen mit vielen Führungswechseln. Wilhelm und Sumann behielten am Ende die Nerven und waren auch auf der 1243 Meter langen Strecke nach 18 Runden das schnellste Team.

Im Vorfeld des Events hatten die Organisatoren wieder für echte Wintersportatmosphäre im Ruhrgebiet gesorgt. Holzhütten, Glühwein und zünftige Musik - die Skiparty rund um die Arena begann schon in den Mittagsstunden.

Daher herrschte auch schon prächtige Stimmung beim Prominentenrennen, in dem sich Deutschlands Sportlerin des Jahres Steffi Nerius Platz zwei sicherte. Die Speerwurf-Weltmeisterin musste sich mit Partner Patrick Nebbe nur Comedian Peter Nottmeier mit Elena Krämer geschlagen geben.

Die Prominenten fanden dabei eine ebenso gut präparierte Piste vor wie im Anschluss die Topathleten. Dafür sorgten rund 2500 Kubikmeter Schnee. Die weiße Pracht war im Vorfeld aus der Skihalle Neuss mit etwa 100 Lkw-Ladungen nach Gelsenkirchen transportiert worden.