Die Deutschen schafften den Sprung in den ersten Wettkampf der Traditionsveranstaltung. Pascal Bodmer landete auf Platz acht.

Oberstdorf. Hoffnungsträger Pascal Bodmer landete auf Platz acht, Vizeweltmeister Martin Schmitt suchte nach den fehlenden Metern - Deutschlands Skispringer haben beim Auftakt in Oberstdorf keine Hoffnungen auf einen Podestplatz wecken können. Immerhin qualifizierten sich in der Ausscheidung alle sieben deutschen Flieger für das erste Springen der 58. Vierschanzentournee am Dienstag (16.30 Uhr/live in der ARD).

«In der Breite sind wir gut, in der Spitze haben wir Nachholbedarf. Wir haben uns zwar gesteigert, aber das müssen wir weiter fortsetzen. Wir müssen Emotionen zeigen», sagte Bundestrainer Werner Schuster. Am ehesten konnte vor 8000 Fans noch der 18 Jahre junge Bodmer mit der Weltspitze mithalten, der mit seinen 122,5 Metern nur fünf Meter hinter Qualifikations-Sieger Thomas Morgenstern aus Österreich lag.

«Ich bin recht zufrieden und hoffe, dass ich noch etwas drauflegen kann», sagte Bodmer, der beim Weltcup-Auftakt für den bislang einzigen deutschen Podestplatz gesorgt hatte. Mit zwei Luken mehr Anlauf war Schmitt auf 126,5 Meter gesegelt, ordnete sich aber in der Rangliste nur auf Platz 16 ein. «Jetzt muss ich halt schauen, wo ich noch ein paar Meter finde», sagte Schmitt. Von 1998 bis 2000 hatte er am Schattenberg dreimal in Serie gewonnen, doch der erste deutsche Einzelsieg bei der Tournee seit Sven Hannawald vor sieben Jahren ist in weiter Ferne.

«In die Favoritenrolle habe ich mich sicher nicht gedrängt. Ganz nach vorn sieht es dünn aus», sagte der 31-Jährige. Im ersten Trainingsversuch hatte er einen neuen Ski getestet und auch am Wettkampftag will er nochmal einmal etwas Neues probieren: «Ich bin gezwungen zu tüfteln, wenn ich nicht hinterherfliegen will.»

In seinem Leistungsbereich sprangen auch Andreas Wank (Oberhof/127,5) und Michael Neumayer (Berchtesgaden/127 Meter). Auch der 18 Jahre junge Richard Freitag bei seinem Tournee-Debüt (Aue/118,5), Michael Uhrmann (Rastbüchl/117,5) und Stephan Hocke (Schmiedefeld/116,5) schafften bei wechselnden Windbedingungen den Sprung unter die besten 50.

«Hauptsache, wir sind alle dabei. Jetzt müssen wir noch eine Schippe draufpacken», kommentierte Uhrmann. Das wird auch nötig sein, denn in den K.o-Duellen - nur die Sieger und fünf besten Lucky Loser schaffen am Samstag den Sprung ins Finale - warten am Dienstag auf die Routiniers ganz schwere Gegner. Schmitt trifft auf den Österreicher Martin Koch, Neumayer bekommt es mit dem Tournee-Rekordgewinner Janne Ahonen (Finnland) zu tun und Uhrmann trifft auf Weltmeister Andreas Küttel (Österreich). Nur Bodmer hat mit Taku Takeuchi (Japan) einen leichteren Gegner: «Das packe ich.»

Der vorqualifizierte Gesamtweltcup-Spitzenreiter Simon Ammann (Schweiz) verzichtete auf seinen Ausscheidungs-Sprung und muss damit im K.o.-Duell gegen Qualifikations-Sieger Morgenstern antreten. Der zweite Tourneefavorit Gregor Schlierenzauer (Österreich) landete in der Ausscheidung auf Platz zwei. «Ammann und Schlierenzauer müssen die Last des Topfavoriten tragen und werden es wohl untereinander ausmachen», sagte Schmitt: «Für uns ist der Tourneesieg momentan kein realistisches Ziel.»