Trotz früher Führung reichte es für die Freezers beim 4:5 wieder nicht für Punkte. Das Erreichen der Play-Offs rückt in immer weitere Ferne.

Hamburg. Die Spieler der Hamburg Freezers bleiben die Weihnachtsmänner der der Deutschen Eishockey-Liga (DEL). Am Mittwochabend lieferten sie brav und pünktlich ihre Geschenke in Form von drei Punkten beim ERC Ingolstadt ab. Das 4:5 (2:3, 0:2, 2:0) war für die Mannschaft von Trainer Paul Gardner bereits die achte Niederlage in Folge.

Somit dürfte die Stimmung auf der neunstündigen Busfahrt zurück nach Hamburg wenig festlich gewesen sein. "Wir haben viele Spieler, die viel Geld verdienen, aber heute nicht zur Arbeit erschienen sind - besonders in der Verteidigung. Ich bin von einigen Profis sehr enttäuscht", klagte Gardner, für den die Luft an seinem Arbeitsplatz angesichts der Niederlagenserie dünner werden dürfte.

Im Vorfeld der Partie warnte der Coach davor, die Konzentration ob der anstehenden Feiertage nicht zu verlieren. "Dafür genügt ein Blick auf die Tabelle, damit uns das nicht passiert", prognostizierte Gardner. Nach den 60 Minuten von Ingolstadt musste der kanadische Übungsleiter aber zu seinem Leidwesen konstatieren, dass dies nur ein frommer Weihnachtswunsch war. Gegen die offensivstärkste Mannschaft der Liga lieferten die Hamburger einmal mehr eine Kostprobe ihrer großen Schwäche in der Rückwärtsbewegung ab. Praktisch ohne Gegenwehr kamen die Gastgeber zu ihren Treffern.

Ein Problem, das sich bei den Freezers durch die gesamte Saison zieht. Bereits zum zwölften Mal (!) kassierten die "Eisschränke" mehr als vier Gegentore in einer Partie. Dabei ließ Gardner in den vergangenen Trainingseinheiten besonders das Umschalten von Angriff auf Abwehr einstudieren. Mit überschaubarem Erfolg, wie das Spiel gegen spielerisch starke Panther belegte.

Anders als in einigen Spielen zuvor, konnten man ihnen den Einsatz und Willen am Mittwochabend aber nicht absprechen - letztlich waren es die Unzulänglichkeiten in der Defensivarbeit, die dafür sorgten, dass die Freezers ihren letzten Tabellenplatz festigten. Während also die aktuelle Spielzeit für die Hamburger nur noch so vor sich hin plätschert, laufen die Planungen für die kommende Spielzeit auf Hochtouren. Nach Abendblatt-Informationen sind die Freezers an einer Verpflichtung von Hannovers Abwehrspieler Rainer Köttstorfer (28) interessiert.

Tore: 0:1 (6:29) King (Karalahti, Dotzler), 1:1 (9:07) Bouck (St. Jacques, Kavanagh), 2:1 (11:46) Wren (Kavanagh) 5-4, 2:2 (12:33) Wilm (Fortier, Karalahti), 3:2 (14:48) Greilinger (Wren, Waginger), 4:2 (22:55) St.Jacques (Hussey), 5:2 (27:19) Greilinger (Wren), 5:3 (55:59) Wilm (Fortier, Manning), 5:4 (58:19) Pielmeier (Loppi, Aab). Strafminuten: 8/20 + 10 Dotzler + 10 Barta + 10 King. Schiedsrichter: Bauer (Nürnberg). Zuschauer: 4004.