Flensburg. Thierry Omeyer ballte früh triumphierend die Faust. Als der 33-jährigeTorwart des THW Kiel gestern Abend im Sitzen (!) einen brettharten Wurf Oscar Carléns parierte, juchzte der Welttorhüter. Da führte der THW Kiel im Achtelfinale des DHB-Pokals bei der SG Flensburg-Handewitt. Vieles deutete daraufhin, dass die "Zebras" erneut einen klaren Sieg feiern würden. Doch der THW geriet unter Druck und lag 22 Minuten vor Schluss mit zwei Toren zurück. Erst dann drehte der Favorit durch starke Deckungsarbeit das bis dahin intensive Spiel vor 6000 lärmenden Fans und siegte noch mit 31:26 (12:12)-Toren.

Der Gastgeber demonstrierte dem HSV Hamburg in den ersten 38 Minuten, wie die THW-Angriffsmaschinerie am Sonntag beim Liga-Spitzenspiel in Kiel zu stoppen ist: Durch großen Kampfgeist. Durch exzellente Beinarbeit in der Deckung. Durch harten, teilweise auch grenzwertigen Einsatz. Und durch rasend schnelles Rückzugsverhalten, um die Kieler Tempogegenstöße zu verteidigen. So glich die SG trotz des famosen Omeyer die Partie beim 10:10 (26. Minute) wieder aus und war bis zum 17:15 (38.) mindestens ebenbürtig.

Die Kieler brachten bis dahin kaum die angesagten Angriffskonzepte durch. Es fehlte die individuelle Klasse ihres verletzten Spielmachers Daniel Narcisse (Fingerbruch). Filip Jicha, der nach langer Erkrankung wieder dabei war, freilich sprang in die Bresche. Obwohl er nicht frisch wirkte, riss er das Spiel an sich war mit neun Treffern erfolgreichster Schütze des Abends. Er brachte wieder Stabilität in die Kieler Angriffe. Als sich Omeyer Mitte der zweiten Halbzeit noch einmal steigerte und nun auch Linkshänder Kim Andersson spektakuläre Treffer aus dem Rückraum erzielte, zog der THW beim 25:20 (52.) vorentscheidend davon. Diesen Vorsprung verteidigte der Rekordpokalsieger, konnte aber keine Kräfte sparen für das mit Spannung erwartete Duell am Sonntag.