Kiel. In der Affäre um den deutschen Handball-Rekordmeister THW Kiel, der mehrere Spiele der Champions League manipuliert haben soll, ist ein Teil der mutmaßlichen Bestechungsgelder überraschend wieder aufgetaucht. Der ehemalige Trainer Zvonimir Serdarusic hat rund 30 000 Euro auf ein Konto des THW überwiesen, bestätigte Aufsichtsrat Klaus-Hinrich Vater.

Die Summe soll ein Teil jener 152 000 Euro sein, deren Verbleib die Kieler Staatsanwaltschaft prüft. Mit dem Geld sollen Schiedsrichter vor entscheidenden Partien bestochen worden sein. Unter anderem steht das 2007 gewonnene Champions-League-Finale der Kieler gegen die SG Flensburg-Handewitt im Mittelpunkt der seit einem Jahr währenden Ermittlungen. Der ehemalige Kieler Manager Uwe Schwenker, der freiberuflich weiter für den THW arbeitet, hatte jüngst als Beschuldigter bei der Staatsanwaltschaft ausgesagt, 92 000 Euro seien an einen kroatischen Spielervermittler für dessen Dienste bei Transfers geflossen. Barabhebungen von 60 000 Euro erklärte Schwenker laut des Nachrichtenmagazins "Focus" damit, dass er das Geld Trainer Serdarusic "geliehen" habe. Der Coach verrechnete die Summe nun angeblich mit noch ausstehenden Prämien.