Ludwigsburg. Zum ersten Mal steigt Marco Huck (25) am heutigen Sonnabend (22.15 Uhr/ARD live) als Weltmeister in einen Boxring. Bislang konnte der gebürtige Serbe aus dem Berliner Sauerland-Team in seiner Karriere nur gewinnen, jetzt hat er erstmals etwas zu verlieren: den WM-Gürtel der WBO im Cruisergewicht. Sein Pflichtherausforderer ist der Brite Ola Afolabi (29), der als Interims-Champion der WBO geführt wird.

"Ich habe keine Angst vor einer Schlacht, ich werde einen guten Kampf bieten", sagt Afolabi, der im Sommer sechs Wochen als Sparringspartner von WBC-Schwergewichts-Weltmeister Vitali Klitschko (38, Ukraine) vor dessen Kampf gegen Chris Arreola gearbeitet hat. "Ich traue ihm eine Überraschung zu, er ist sehr schnell und schwer zu treffen", mutmaßt Klitschko-Trainer Fritz Sdunek.

Der Bielefelder Huck hat 20 seiner 26 Siege vorzeitig erkämpft. Oft hat er seiner Schlagkraft vertraut und Trainer Ulli Wegner damit wahnsinnig gemacht: "Bei Marco muss ich immer wieder das Temperament zügeln. Boxen ist nicht nur schlagen, Boxen ist auch verteidigen." Huck ist sicher, diese Lektion gelernt zu haben.

Im Vorprogramm trifft der Hamburger Lukas Schulz (28) auf Marcel Erler (32, Berlin). Für den Cruisergewichtler ist es der vierte Profikampf seit seinem Debüt Ende August. "Ich hatte nach meinem dritten Kampf sechs Wochen Zeit, um an den Grundlagen zu feilen, und fühle mich jetzt wesentlich sicherer", so der noch unbesiegte Wirtschaftsinformatik-Student.