Der Spielball für die Fußball-WM 2010 in Südafrika heißt „Jabulani“. Laut dem Hersteller Adidas ist er der rundeste aller Zeiten.

Kapstadt. Der Star war der Ball. In einer emotionalen Zeremonie wurde am Freitag in Kapstadt kurz vor der Gruppenauslosung für Südafrika 2010 der offizielle WM-Ball „Jabulani“ vorgestellt. Im Beisein von FIFA-Präsident Joseph Blatter, Franz Beckenbauer und Superstar David Beckham wurde das Spielgerät als der „beste Ball der Geschichte“ gepriesen. Der Name „Jabulani“ stammt aus dem Sprachgut der Zulus und bedeutet übersetzt „feiern“ oder „zelebrieren“. Die neu entwickelte Außenhaut des Balls mit lediglich acht zusammengeschweißten Platten soll ein stabiles Flugverhalten und eine perfekte Griffigkeit bei allen Bedingungen erlauben.

Bombanalamr wenige Stunden vor der Auslosung

Das Design mit elf verschiedenen Farben, stellvertretend für die elf offiziellen Sprachen Südafrikas und die elf südafrikanischen Stämme, wird als Symbol für die Vielfältigkeit des afrikanischen Spirits gesehen. Das Vorgängermodell bei der WM 2006 hieß „Teamgeist“. Seit der WM 1970 in Mexiko stellt der fränkische Sportartikelhersteller adidas den Ball. „Selbst die besten Spieler der Welt brauchen Hilfe bei der Ballkontrolle, und dieser Ball hilft uns“, sagte Beckham. Blatter sprach dem Ball sogar mystische Kräfte zu: „Ein Ball kann die Welt nicht verändern, aber er kann die Botschaft der Hoffnung transportieren.“

Mit dem neuen Spielgerät soll gleichzeitig die Ära des kontroversen Flatterballs zu Ende gehen, die durch den „Roteiro“ bei der EM 2004 in Portugal eingeleitet wurde. Der Hersteller behauptet, „Jabulani“ sei der rundeste Ball, den es je gegeben hat. „Fantastisch, der Ball macht genau das, was ich will“, lobte der deutsche Kapitän Michael Ballack. „Es gibt keine Ausreden mehr.“

Diese Komplimente wiederholen sich alle vier Jahre vor WM-Beginn, denn der Ball ist längst Teil des Geschäfts geworden. Beim Freitagsspiel der Fußball-Bundesliga zwischen Bayern München und Borussia Mönchengladbach wurde der Ball weltweit erstmals eingesetzt. Auch der 119,95 Euro teure „Jabulani„ soll zum Millionen-Bestseller werden. Die bisherige Rekordmarke hält der „Teamgeist“ mit 15 Millionen verkauften Exemplaren. Der „Fevernova“ (WM 2002) und der „Roteiro“ (EM 2004) wurden je sechs Millionen Mal abgesetzt.

Fast vier Jahre steckte das Entwicklungsteam in das Projekt „Jabulani“. Zunächst sei der Ball unter härtesten Laborbedingungen, danach von Profis auf dem Spielfeld getestet worden. Jetzt soll der internationale Erfolgszug beginnen.