Hamburg. Dass die Hockeydamen des Harvestehuder THC bei der Vergabe des nationalen Hallentitels in dieser Saison ein gehöriges Wort mitsprechen können, ist nach diesem Wochenende kein Geheimtipp mehr. Das Team von Peter Krueger besiegte mit dem Club an der Alster und dem Uhlenhorster HC nacheinander die beiden stärksten Konkurrenten in der Nordgruppe und steht nach vier Spielen als einziger der sechs teilnehmenden Hamburger Vereine ohne Punktverlust da. "Dass wir jetzt oben stehen, hat keine Bedeutung. Erst Anfang Januar wird sich entscheiden, wer sich einen Platz im Viertelfinale sichert", sagte Krueger zwar, doch wer erlebte, wie seine Spielerinnen mit Glück und Geschick die heiß umkämpften Prestigederbies gewannen, der zweifelt nicht, dass sie unter den beiden Nordvertretern in der Runde der letzten Acht sein werden.

Beim 4:2-Sieg am Sonnabend über Alster war der HTHC in der ersten Hälfte das klar bessere Team, profitierte in der zweiten Hälfte jedoch von der mangelhaften Chancenverwertung der Damen von Jens George, die erst drei Minuten vor Schluss durch Meike Achtmann im elften Versuch das erste Eckentor erzielen konnten. "Wer so wenig Durchschlagskraft entwickelt wie wir, der muss sich nicht wundern, wenn er keine Punkte holt", sagte George, der sich zudem zu Recht über die schwache Schiedsrichterleistung ereiferte.

Gleiches taten am Sonntag die UHC-Damen, die gegen den HTHC drei Minuten vor Schluss 1:3 zurücklagen, den Ausgleich schafften und doch verloren, weil Carolin Sender in der Schlussminute zum 4:3 traf, obwohl aus UHC-Sicht ein Foul an Schlussfrau Yvonne Frank vorausgegangen war. "Das war aus unserer Sicht nicht korrekt", sagte Teammanagerin Ann-Britt Geppert, die den privat verhinderten Trainer Lars Reinecke vertrat und sich darüber freute, dass Spielführerin Janne Müller-Wieland trotz einer am Vortag beim 13:5-Sieg beim Klipper THC erlittenen Oberschenkelblessur auf die Zähne biss.

Einen unerwarteten Rückschlag im Kampf gegen den Abstieg erlitten die Herren des Rissener SV. Nach einem souveränen 5:1-Sieg gegen DTV Hannover unterlag das Team von Damen-Bundestrainer Michael Behrmann einen Tag später trotz einer 5:2-Führung noch mit 7:8 gegen Hannover 78 und muss nun beide Auswärtsspiele in Hannover gewinnen, um den letzten Tabellenrang sicher zu umschiffen. "Diese Niederlage hat uns tief getroffen, weil sie völlig unnötig war. Aber ich bin mir sicher, dass wir in Hannover beide Spiele gewinnen werden", sagte Rissens Kapitän Kai Laatzen. Souveräner Tabellenführer ist der Club an der Alster, der nach dem 14:11 am Freitagabend beim HTHC am Sonntag DTV Hannover 12:4 besiegte und nach fünf Spielen die Maximalausbeute von 15 Punkten auf dem Konto hat.