Auf dem Weg zum Titel bekommt der neue Freezers-Geschäftsführer Unterstützung von Football- und Marketingexpertin Kathrin Platz.

Hamburg. Dass Michael Pfad sich an sein neues berufliches Terrain erst noch gewöhnen muss, wurde bei seiner gestrigen Präsentation als Geschäftsführer der Hamburg Freezers schnell deutlich. "Wir müssen den Ball flach halten", sagte der neue starke Mann beim Klub aus der Deutschen Eishockey-Liga (DEL). Dabei wird sich der Fußballfan, der mit den Kufenflitzern bislang nur als passiver Beobachter Berührungspunkte hatte, in den kommenden Jahren viel mehr mit dem Puck auseinandersetzen müssen. Der ehemalige Chef der Deutschen Fußball-Liga (DFL) bekam von Interimsboss Moritz Hillebrand eine Mammutaufgabe übergeben, die der eloquente Ex-Journalist mit einer großen Portion Ehrgeiz und Selbstbewusstsein angeht. "Wir wollen mittel- und langfristig auf Oles Balkon", äußerte der Nachfolger des am 29. September entlassenen Boris Capla seine ambitionierten Ziele.

Der 45-Jährige weiß, dass dies angesichts der momentanen sportlichen Situation eine gewagte Vision ist. "Die Freezers sind eine starke, gesunde Marke in der Sportstadt Hamburg. Ich bin mir der Schwere der Aufgabe bewusst, aber ich freue mich riesig loszulegen", sagte Pfad.

Diese Vorfreude war langsam gereift. Als er von Freezers-Eigner Anschutz Entertainment Group (AEG) vor rund sechs Wochen kontaktiert wurde, reagierte Pfad zunächst defensiv. "Dieser Job hat nicht wirklich in meine Lebensplanung gepasst. Ich habe mich eher auf dem Golfplatz gesehen", sagte Pfad, um dann doch klarzustellen, dass er "Feuer und Flamme" für die neue Aufgabe ist. "Die Freezers bieten das beste Livesport-Erlebnis der Stadt. Wir wollen und werden um jeden Fan kämpfen. Es wird eine große Aufgabe sein, wieder eine fünfstellige Zuschauerzahl im Schnitt zu erreichen." Dafür aber ist die Mannschaft auf dem Eis gefragt. Sein Credo: "Das beste Marketinginstrument ist sportlicher Erfolg."

Ab Montag wird Pfad damit beschäftigt sein, die hausgemachten Freezers-Probleme wie schlechtes Image, rückläufige Zuschauerzahlen und ausbleibende Geldgeber zu lösen. An der Sponsorenfront bekommt der ehemalige Sportchef des Pay-TV-Senders Premiere (jetzt Sky) dabei prominente Unterstützung. "Kathrin Platz wird uns im Bereich Marketing und Verkauf verstärken. Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ist jeder, der gut vernetzt ist, eine absolute Bereicherung", freut sich Pfad auf die Zusammenarbeit mit der ehemaligen Chefin des Footballteams Hamburg Sea Devils. Der bisherige Marketingbeauftragte Thomas Kriner bleibt im Amt.

Besonderes Augenmerk legt Pfad auf eine bessere Außendarstellung, die in der Vergangenheit häufig bieder und unnahbar war. "Wir wollen hart spielen, aber sympathisch rüberkommen. Ab 2010 werden wir ein anderes Gesicht haben." Der Klub soll sich besser in die Hamburger Sportszene integrieren. Die benachbarten HSV Handballer sieht Pfad nicht als Konkurrent, sondern als "Partner".

Aus dem sportlichen Bereich wird sich der zweifache Vater, anders als sein Vorgänger, heraushalten. "Dafür werden wir in Kürze einen neuen Sportdirektor installieren." Wie viel Zeit Pfad für die Neupositionierung der Freezers bekommt, sprich: wie lange sein Vertrag läuft, wollte er nicht kommentieren. "Anschutz wollte langfristiger planen als ich. Der Kontrakt ist zeitlich befristet." Auf jeden Fall hat Pfad genügend Zeit, sein Fußballvokabular dem Eishockey anzupassen. Frei nach dem Motto: Immer den Puck flach halten.

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