Schwaches Defensivverhalten lässt Siegesserie reißen. Dienstag wird ein neuer Geschäftsführer präsentiert.

Hamburg. Sherri Gardner, Ehefrau von Freezers-Coach Paul Gardner, hatte sich den gestrigen Sonntag dick im Kalender angestrichen. Die Trainergattin, die am Sonnabend in Hamburg ankam und in den vergangenen Monaten die Ergebnisse der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) via Internetradio und Liveticker in den USA verfolgte, konnte endlich wieder hautnah in der Color-Line-Arena mit den "Eisschränken" fiebern. Was sie, ihre achtjährigen Zwillinge Skylar und Connar sowie die 6537 zahlenden Zuschauer beim 2:3 (0:2, 1:0, 1:0, 0:1) nach Verlängerung allerdings mitansehen mussten, war wenig unterhaltsam. Von dem Elan und der Spielfreude, die die Hamburger drei Tage zuvor bei der 7:5-Gala gegen die Adler Mannheim gezeigt hatten, war nichts mehr zu sehen. "Vielleicht hat dieses Spiel noch bei einigen eine Rolle gespielt. Die Krefelder wollten den Sieg mehr als wir. Jeder sollte sich hinterfragen, was heute schiefgelaufen ist", sagte ein sichtlich frustrierter Verteidiger Stephan Retzer.

Die Antwort auf diese Frage zu finden, dürfte den Spielern nicht allzu schwer fallen. Wie so häufig in dieser Saison war das Umschalten von Angriff auf Verteidigung das große Problem im Gardner-Team. Immer wieder konnten die laufstarken Gäste ihre Konter vortragen. Bei beiden Gegentreffern standen die Krefelder Torschützen mutterseelenallein vor Torhüter Jean-Marc Pelletier, der mit zahlreichen spektakulären Paraden die Freezers vor einem höheren Rückstand bewahrte. "Das war ein Rückfall in alte Zeiten, die wir hofften, schon vergessen zu haben. Wir haben ja in den vergangenen Spielen bemerkt, dass wir in der Defensive gut stehen müssen, um zu punkten", sagte Stürmer Elia Ostwald.

Dass es nach zuletzt vier Siegen noch zu einem Zähler reichte, hatten die Freezers zwei ihrer konstantesten Profis in dieser Spielzeit zu verdanken. Kimmo Kuhta und Paul Manning sorgten mit ihren sehenswerten Distanzschüssen für das Unentschieden nach 60 Minuten. "Ein Punkt ist in unserer Situation gegen einen Tabellennachbarn zu wenig. Zumal wir schwere Spiele in Frankfurt und Köln vor der Brust haben", sagte Manning.

Während die Profis mit der Aufarbeitung der Niederlage beschäftigt waren, deutete sich eine Lösung für die vakante Geschäftsführerposition beim DEL-Klub an. Am Rande des Krefeld-Spiels sickerte durch, dass die Freezers acht Wochen nach der Demission von Ex-Boss Boris Capla am morgigen Dienstag den neuen starken Mann präsentieren wollen.

Tore: 0:1 (17:45) Rourke (Huebscher, Stephens), 0:2 (18:53) Globke (Huebscher, Stephens), 1:2 (21:31) Kuhta (Wilm), 2:2 (41:38) Manning (Wilm, Biron), 2:3 (63:12) Rourke (Pietta, Stephens) 4-3 . Strafminuten: 12/10 . Schiedsrichter: Brill (Zweibrücken) . Zuschauer: 6537