Hamburg. Wie schnelllebig das Eishockeygeschäft sein kann, bewies das freiwillige Training der Hamburg Freezers am Freitagmorgen eindrucksvoll. Von übertriebener Euphorie war einen Tag nach dem 7:5-Spektakel gegen die Adler Mannheim nichts mehr zu spüren. Die Stimmung ist nach zuletzt vier Siegen in Serie zwar positiv, die Freezers aber wollen sich mit dem Erreichten nicht zufrieden geben.

Der Fokus liegt bei den "Eisschränken" auf der wichtigen Partie am Sonntag gegen Krefeld (14.30 Uhr, Color-Line-Arena). Das ist ein Gegner, der sich wie die Freezers im Tabellenkeller befindet, eine Mannschaft, die nicht den prominenten Namen hat wie Mannheim, und die doch gefährlich ist. Zweimal unterlag die Mannschaft von Trainer Paul Gardner den Pinguinen bereits in dieser Saison (0:3, 2:3 nach Penaltyschießen). "Wir dürfen nicht glauben, dass wir Krefeld so im Vorbeigehen schlagen, weil wir gegen die Adler sieben Tore geschossen haben. Das wäre ein großer Fehler. Die Partie wird vom Spielerischen, aber auch vom Kopf her eine komplett andere werden", warnt Stürmer Kimmo Kuhta.

Dessen ist sich auch Paul Gardner bewusst, der bereits unmittelbar nach dem Mannheim-Spiel diese mögliche Problematik in der Kabine ansprach. "Wir werden uns nicht ausruhen. Das können wir uns gar nicht erlauben. Schließlich sind wir in der Tabelle noch längst nicht da, wo wir hinwollen", sagt Gardner, dessen Kapitän Alexander Barta bestätigt, dass diese Botschaft in der Mannschaft angekommen ist. "Wenn man jetzt einen Gang rausnimmt und wieder rumeiert, kann es schnell auch wieder in die Hose gehen. Dessen sind wir uns bewusst. Wir haben praktisch nur noch Sechs-Punkte-Spiele. Gegen Mannschaften wie Krefeld müssen wir zuhause gewinnen, um weiter in der Tabelle zu klettern."

Stürmer Richard Mueller wird dabei nicht mithelfen können. Der Nationalspieler hat sich am vergangenen Sonntag gegen die Iserlohn Roosters einen Einriss des rechten Leistenbandes zugezogen und wird am Montag in München operiert. "Richard wird uns aller Voraussicht nach vier bis sechs Wochen fehlen. In rund drei Wochen kann er wohl wieder auf dem Eis trainieren", sagt Teamarzt Bernd Kabelka.