Der dänische Supermittelgewichts-Weltmeister Mikkel Kessler (30) aus dem Berliner Sauerland-Team trifft am Sonnabend auf Andre Ward.

Hamburg. Vor dem ersten Auftritt des großen Turnierfavoriten herrschte in Oakland Eiszeit. Mehr als eine Stunde lang mussten der dänische Supermittelgewichts-Weltmeister Mikkel Kessler (30) aus dem Berliner Sauerland-Team und sein Rivale Andre Ward (25, USA) vor ihrem morgigen Duell bei schneidendem Wind und für Kalifornien ungewöhnlichen Temperaturen nahe des Gefrierpunktes vor dem Rathaus ausharren, wo Wards Promoter Dan Goossen die offizielle Pressekonferenz abhalten wollte. Kessler, der seit Mitte Oktober in den USA weilt, nahm die ungewöhnliche Aktion gelassen hin. „Ich bin Däne, da macht mir Kälte nichts aus“, sagte er.

Heiß hergehen dürfte es dagegen in der Oracle Arena, wo Kessler mit Ward nicht nur den Olympiasieger von 2004, sondern auch 20.000 Fans gegen sich haben wird. Für beide ist der Kampf der Start in das als „Champions League des Boxens“ bezeichnete „Super Six“-Turnier, in dem sechs der besten Supermittelgewichtler der Welt ihren Besten bestimmen. Kesslers Stallkollege Arthur Abraham hatte am 17..Oktober in Berlin zum Auftakt Jermain Taylor (USA) in Runde zwölf ausgeknockt. Am selben Abend verteidigte der Brite Carl Froch in Nottingham seinen WBC-Titel durch Mehrheitsentscheid gegen Andre Dirrell (USA). Kessler ist bei Buchmachern, Experten und Fans Favorit auf den Turniersieg.

Um neben dem „Super Six“ mit weiteren Titelkämpfen Geld zu verdienen, erklärte der Weltverband WBA Kessler zum Superchampion und bot den in der Weltrangliste hinter dem Dänen platzierten Sportlern so die Chance, um den „regulären“ WM-Titel zu kämpfen. Dieses Duell findet morgen in Kiel auf der Champions Night des Hamburger Universum-Stalls statt. Universum-Profi Dimitri Sartison (29, Gifhorn) trifft dabei auf den Kroaten Stjepan Bozic (35). Für den in 26 Profikämpfen erst einmal besiegten Deutsch-Kasachen ist es die zweite WM-Chance. Seine erste vergab er im Juni 2008 in Kopenhagen gegen Kessler, dem er durch K..o. in Runde zwölf unterlag. „Aus diesem Kampf habe ich viel gelernt. Diesmal werde ich meine Chance nutzen und der nächste deutsche Champion im Supermittelgewicht werden“, kündigte Sartison an.