Am Wochenende starten 24 Teams in die neue Bundesliga-Saison. Gleich zu Beginn treffen die beiden ärgsten Hamburger Rivalen aufeinander.

Hamburg. Die Spielplan-Macher, die im Deutschen Hockey-Bund für die Ansetzungen der Hallen-Bundesliga der Damen verantwortlich sind, haben gute Arbeit geleistet. An diesem Wochenende starten 24 Teams, aufgeteilt in vier Staffeln, in die Saison, die am 30./31. Januar mit der Endrunde in Berlin endet. Und mit dem Club an der Alster und dem Uhlenhorster HC treffen in der Nordgruppe am Sonnabend (17 Uhr, Hallerstraße) zum Auftakt nicht nur die ärgsten Hamburger Rivalen aufeinander, sondern auch der amtierende Hallen- und der aktuelle Feldmeister. Alles wäre also angerichtet für ein Hockeyfest - wenn da nicht die personellen Sorgen wären, die Alster-Trainer Jens George drücken.

Mit Anneke Böhmert, Martina Heinlein, Rebecca Landshut, Silja Lorenzen (alle gewechselt) und Kristina Schröder (schwanger) fehlen ihm gleich fünf Leistungsträgerinnen der vergangenen Saison, in der neben der erfolgreichen Titelverteidigung auch der Triumph im Europapokal der Landesmeister gelang. Mit der Reaktivierung der Routiniers Britta von Livonius und Friederike Sievers reagierte George auf die personellen Nöte, zudem spricht er seinem Rest-Kader das Vertrauen aus. "Nun können sich andere in den Vordergrund spielen", sagt George, der als Saisonziel zunächst das Erreichen des Viertelfinales ausgegeben hat.

Eine derjenigen, auf die es in den kommenden Wochen ankommen wird, ist Lea Loitsch. Die 25-Jährige war im August von ihrem Stammverein Berliner HC zu Alster gewechselt. Ihren Wechsel hatte sie selbst forciert, nachdem sie in Hamburg einen Ausbildungsplatz als Physiotherapeutin erhalten hatte. "Ich kenne Britta von Livonius und Katharina Scholz aus gemeinsamen Zeiten beim BHC, und ich wusste, dass Alster der Verein ist, zu dem ich am besten passen würde", sagt sie. Ihre Erwartungen haben sich in vollem Umfang erfüllt: "Ich bin vom Team bestens aufgenommen worden und fühle mich sehr wohl", sagt Loitsch, die noch bis Februar in einem Einzimmer-Apartment auf der Klubanlage an der Hallerstraße wohnt und danach auf Wohnungssuche geht.

Obwohl sie ihre Stärken, das weiträumige Passen und das kampfbetonte Spiel, auf dem Feld besser zur Geltung bringen kann, musste Loitsch bei Georges Anfrage nach einem Auftritt unterm Dach nicht überlegen. "Ich will meinem neuen Team helfen und freue mich vor allem, mal neue Gegner zu haben", sagt sie. Dass die Nordgruppe erstmals seit Einführung der Regionalisierung 1999 nur eine Stadtliga ist - neben Alster und UHC starten der Harvestehuder THC, der Klipper THC, der Großflottbeker THGC und der Polo Club -, ist für Loitsch keine Neuerung. "Ich kenne das aus der Ostgruppe, die oft nur aus Berliner Klubs bestand. Allerdings war das Niveau dort viel niedriger. In Hamburg gibt es mindestens drei Teams, die auf Spitzenniveau spielen", sagt sie.

Während Loitsch, die im September wegen eines Haarrisses im rechten Daumen drei Wochen pausieren musste, auf dem Feld die Abwehr organisiert, könnte sie in der Halle auch im Angriff auflaufen. In Berlin glänzte sie mehrfach als Torjägerin. "Ich werde da spielen, wo ich dem Team am besten helfen kann", sagt sie, "wichtig ist, dass ich dazu beitragen kann, dass wir unsere Ziele erreichen." Ihr größtes persönliches Ziel, den Gewinn eines internationalen Titels mit der Nationalmannschaft, hat Loitsch indes aufgegeben. Nachdem sie im August zum wiederholten Mal kurz vor einem großen Turnier aus dem Kader gestrichen wurde, hat sie ihre Auswahl-Karriere beendet. "Ich kann jetzt alle Kraft in den Verein investieren", sagt sie. George wird es gern hören.