Eine Woche nach seinem Kurzbahn-Weltrekord über 50 Meter Schmetterling verpasste Deibler seine Bestmarke um 38 Hundertstel.

Hamburg. Das ist der Maßstab, an dem er jetzt gemessen wird. Im Dulsbergbad am Olympiastützpunkt Hamburg/Schleswig-Holstein blieben die Uhren bei 22,44 Sekunden stehen. "Ich weiß um die Erwartungen, die ich geweckt habe. Für mich aber gilt: Ich bin eine sehr gute Zeit geschwommen", sagt Steffen Deibler. Das stimmt: Vor einem Jahr hätten diese 22,44 Sekunden noch Weltrekord bedeutet.

Vor einem Jahr aber hatte Deibler nicht die Form und die nötige Schulter- und Armmuskulatur, die ihn heute zu einem der besten Schwimmer der Welt machen. Seine Leistungen bewegen sich inzwischen auf einem konstant hohen Niveau, in Hamburg gewann er neben den 50 Meter Schmetterling, die 50 Meter (22,00 Sekunden) und 200 Meter Freistil (1:45,81 Minuten). Den Endlauf über 100 Meter Freistil sagte er ab. "Ich trainiere hart und habe einen guten Lauf", sagte Deibler. Der soll sich vom 10. bis 13. Dezember bei der Kurzbahn-Europameisterschaft in Istanbul fortsetzen. Eine Woche später schwimmt der Neu-Hamburger für Europa beim Kontinentalvergleich in Manchester.

Dort kann Deibler das Duell mit dem südafrikanischen Weltrekordler Roland Mark Schoeman nachholen, der seine Zusage für den Sprintcup Mitte der Woche zurückzog. Angeblich hatte er kein Visum erhalten. Wahrscheinlicher ist: Schoeman hatte bis zuletzt auf ein Startgeld gehofft, das es in Hamburg nicht gibt. "Vielleicht sind wir irgendwann mal in der Lage, Antrittsprämien zu zahlen, im Moment sind wir es nicht", sagte Meetingchef Andreas Wolff (HT 16).

Den Sprintcup wird es auch 2010 geben, Sportstaatsrat Manfred Jäger versprach die Unterstützung der Stadt: "Uns gefällt die Mischung aus Spitzen- und Nachwuchssport." Nervig waren nur die langen Siegerehrungen. Sie störten den Eventcharakter mit Wettbewerben im Dreiminutentakt.