Hölzl und Rebensburg sichern sich aber gleich im ersten Rennen das Ticket für Vancouver.

Sölden. Der weltmeisterliche Glanz ist zwar ein bisschen verblasst, doch die "Golden Girls" Maria Riesch und Kathrin Hölzl sind mit ordentlichen Ergebnissen in den Olympia-Winter gestartet. Beim Riesenslalom im österreichischen Sölden fuhr Riesch in ihrer Problemdisziplin auf Rang 18, Hölzl löste als Siebte wie Viktoria Rebensburg mit Platz acht immerhin gleich im ersten Rennen das Ticket für die Winterspiele im kanadischen Vancouver.

"Das war nicht der Traumstart, den wir uns erhofft haben - aber ein guter Start ins Olympia-Jahr. Abgerechnet wird sowieso erst im Februar", sagte Alpindirektor Wolfgang Maier über das Abschneiden, das ihm Hoffnung "auf ein paar geile Ergebnisse" in der Olympia-Saison mache.

Düsterer fiel Maiers Miene nach dem Männer-Riesenslalom aus. Fritz Dopfer, der für den nach einer Erkrankung noch nicht ganz fitten Felix Neureuther startete, hatte den 2. Lauf als 53. deutlich verpasst, und Maier sagte: "Das war eine kleine Kopfnuss. Die Männer haben sich nicht vorwärts bewegt, die Frauen aber haben den positiven Trend fortgesetzt. Von denen können wir einiges erwarten."

In Sölden allerdings hatte Riesenslalom-Weltmeisterin Hölzl den erhofften Podiumsplatz um 0,88 Sekunden verpasst. Die Finnin Tanja Poutiainen feierte ihren neunten Erfolg, hauchdünn vor Kathrin Zettel (Österreich) und Denise Karbon aus Italien. Als Didier Cuche (Schweiz) den Männer-Riesentorlauf vor Ted Ligety (USA) und Weltmeister Carolo Janka (Schweiz) gewann, war der enttäuschte Dopfer schon auf der Heimreise. Im Finale durfte er nicht mehr ran. Er war "sehr, sehr enttäuscht". Auch Hölzl, die im Riesenslalom im Frühjahr noch überraschend WM-Gold gewonnen hatte, war mit ihrem besten Abschneiden auf der anspruchsvollen Strecke auf dem Rettenbachgletscher nicht glücklich. "Ich habe mir ein wenig den Schneid abkaufen lassen", sagte die Bischofswiesenerin.

Laut Maier besteht aber kein Anlass zur Beunruhigung. "Früher war es immer eine Katastrophe, wenn Sölden nicht ganz so gut war. Jetzt kratzt mich das nicht mehr. Richtig wichtig wird es erst ab Mitte Dezember, wenn die Nordamerika-Rennen vorbei sind", sagte er.

Deshalb galt Hölzls "größte Sorge" auch ihrem Zeh. Der, und zwar "der zweite kleine links", schmerzte erneut, nachdem er wegen einer Blase kürzlich schon eine Blutvergiftung verursacht hatte. Deshalb wollte Hölzl nach dem Rennen "nur noch raus aus meinen Schuhen". Maria Riesch war zu diesem Zeitpunkt bereits umgezogen. "Das war kein so toller Auftakt, ich ärgere mich ein bisschen", sagte die Slalom-Weltmeisterin, "aber soll ich weinen?" Das wäre sicher übertrieben gewesen, denn Riesch liegt im Riesenslalom schon fast traditionell hinter der Weltspitze - diesmal zwei Sekunden.