Eine gute Woche ist nun vergangen, seit ich mir in Shanghai das rechte Handgelenk gebrochen habe.

Zum Glück haben die Schmerzen stark nachgelassen, und ich kann sogar die Finger der eingegipsten Hand schon wieder bewegen. Noch ist nicht entschieden, ob ich operiert werden muss. Ich war hier in Nizza bei einem Spezialisten, der hat genaue Kernspin-Bilder gemacht, die ich zu weiteren Spezialisten nach Deutschland geschickt habe. Die sind jetzt am Beratschlagen, wie die Heilung am besten unterstützt werden kann. Und ich? Ich warte einfach ab.

Zum Glück kann ich mich weiterhin sportlich betätigen. Ich gehe jeden Tag Laufen und mache Fitnesstraining. Nur Tennisspielen ist in den nächsten Wochen erstmal nicht drin. Dafür kann ich mich darum kümmern, meine neue Wohnung in Monaco zu beziehen. Die Schlüssel habe ich in der vergangenen Woche bekommen, und jetzt bin ich dabei, mich einzurichten. Natürlich kann ich keine Möbel tragen oder aufbauen, aber ich habe genug Hilfe, und es ist auch erstaunlich, wie viel man mit einer Hand schaffen kann.

Ich werde sicherlich noch einige Tage hier in Monaco bleiben, auch wenn das Wetter in dieser Woche schlecht geworden ist. Es regnet bei ungefähr 15 Grad, was für diese Jahreszeit doch recht kalt ist. Ansonsten will ich die trainingsfreie Zeit aber nutzen, um hier ein wenig heimisch zu werden. Wenn ich hier so weit alles erledigt habe, werde ich nach Hamburg zurückkehren. Dann ist sicherlich auch schon klarer, wie lange ich wirklich ausfalle. Noch macht mir die Pause nichts aus, aber in ein paar Wochen sieht das bestimmt schon anders aus. Ich habe zum Glück ja noch keine Erfahrung mit langen Verletzungspausen, deshalb muss ich versuchen, so geduldig wie nötig zu sein, um das Handgelenk nicht zu früh zu belasten und so eine chronische Blessur zu riskieren. Viele Grüße aus Monaco, Euer Mischa!

Der Hamburger Profi Mischa Zverev (22), derzeit an Position 64 der Weltrangliste geführt, berichtet exklusiv für abendblatt.de von seinen Erlebnissen im Tennisjahr 2009