Es wird mal wieder Zeit: Die Handballer des HSV können am heutigen Abend um 20.15 Uhr gegen Lemgo den Sprung an die Tabellenspitze schaffen.

Hamburg. An diesen Tag können sich einige im Team noch ganz genau erinnern. Am 27. November 2004 besiegten die Handballer des HSV in der Color-Line-Arena die HSG Nordhorn 26:24 und behaupteten nach dem zwölften Spieltag die Führung in der Handball-Bundesliga - zum letzten Mal.

Trainer war damals Hans Robert "Bob" Hanning, von der jetzigen Mannschaft standen Bertrand und Guillaume Gille, Torsten Jansen, Pascal Hens und Matthias Flohr auf dem Feld. Das Tor hütete der heutige Co-Trainer Goran Stojanovic.

Nach fast fünf Jahren könnten die Hamburger (derzeit 10:0 Punkte) heute Abend in der Lipperlandhalle beim Tabellenfünften TBV Lemgo (20.15 Uhr, DSF live) mit dem sechsten Saisonsieg an die Spitze der Bundesliga zurückkehren. Es wäre das erste Mal in der Ära des HSV-Präsidenten Andreas Rudolph, dass der Klub nach einem kompletten Spieltag dort steht, wo ihn der Sponsor und Mäzen gern immer sehen würde: ganz oben.

Rudolph trat Ende Dezember 2004 sein damals schweres Amt an und rettete den Verein vor dem Konkurs. Inzwischen hat er rund 18 Millionen Euro in das Projekt gesteckt. Ein Ziel verfolgt der 54-Jährige dabei beharrlich: Er will mit dem HSV deutscher Meister werden und die Champions League gewinnen. Nie waren die Voraussetzungen günstiger als in dieser Saison. Der THW Kiel gilt zwar weiter als das Maß der Liga, doch der Rekordmeister strahlte in den vergangenen Wochen nicht die Dominanz der vergangenen Jahre aus, die ihn einst unantastbar machte.

Der HSV hat dagegen - bis auf die Champions-League-Pleite gegen Titelverteidiger Ciudad Real (26:32) - bei seinen bisherigen Saisonauftritten überzeugt. Mit der sich abzeichnenden Rückkehr von Nationalspieler Pascal Hens, der am Sonntag gegen Minden (34:23) zwölf Wochen nach seiner Fußoperation einen ersten Arbeitsversuch startete, stehen Trainer Martin Schwalb demnächst neue Alternativen zur Verfügung. Sorgen muss er sich vor dem heutigen Spiel jedoch um Marcin (Mandelentzündung) und Krzysztof Lijewski (Virusinfektion) sowie Rechtsaußen Stefan Schröder (Sprunggelenksverletzung). Ihr Einsatz ist fraglich. Marcin Lijewski und Schröder konnten gestern zumindest am Abschlusstraining in der Volksbank-Arena teilnehmen.

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