Maximilian Brandl will unbedingt seinen ersten Treffer in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) erzwingen und schiebt Extraschichten auf den Eis.

Hamburg. Es ist ein gewohntes Bild beim Training der Hamburg Freezers. Während die meisten Profis nach der Einheit bereits unter der Dusche stehen, schiebt Maximilian Brandl Extraschichten. Immer und immer wieder drischt er die Hartgummischeibe ins Netz. Der Angreifer will mit Macht seinen ersten Treffer in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) erzwingen. "So langsam wird es einfach mal Zeit. Wobei ich mich nicht mehr so stark unter Druck setze wie früher. Da war ich extrem selbstkritisch und wäre fast durchgedreht", erklärt Brandl mit seinem bayerischen Akzent. Diese neue Gelassenheit hilft dem ehemaligen Juniorennationalspieler.

Mit großen Erwartungen kam der 21 Jahre alte Stürmer im Sommer vom morgigen Gegner ERC Ingolstadt (19.30 Uhr, Color-Line-Arena) zu den Freezers. Ihm eilte einst der Ruf des größten Talents seit Nationalspieler und NHL-Profi Marco Sturm voraus. Er schaffte den Sprung nach Nordamerika und durfte von einer Karriere in der besten Liga der Welt träumen. "Ich war wirklich mal ganz gut, auch wenn man es im Moment nicht sieht", scherzt Brandl. "Als ich in Landshut spielte, saßen NHL-Scouts auf der Tribüne. Mein Agent hatte damals Kontakt mit den Edmonton Oilers. Aber leider hatte ich dann Verletzungspech. Und nun ist der NHL-Traum erst einmal ausgeträumt."

Jetzt will er nach leichten Anlaufschwierigkeiten zunächst den Durchbruch bei den Freezers schaffen. Nachdem er in den ersten Partien wenig Eiszeit bekam, darf er statt in der vierten Reihe nun mit den beiden finnischen Stars Matias Loppi und Kimmo Kuhta auflaufen. "Mit den beiden verstehe ich mich auf und abseits des Eises richtig gut. Ich lerne sogar schon ein paar Worte Finnisch", berichtet Brandl, der sich sicher ist, dass die Torflaute bald ein Ende findet. "Das ist nur noch eine Frage der Zeit. Für mich ist wichtig, dass ich das Vertrauen unseres Trainers Paul Gardner spüre. Und das ist der Fall."

Vertrauen, das er am liebsten schon morgen mit einem Treffer gegen seinen Exklub zurückzahlen würde.

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