Eine gehörige Portion Selbstbewusstsein haben sie im Gepäck, die Hockeyherren des Uhlenhorster HC, wenn sie heute um 6.30 Uhr das Flugzeug in Richtung Barcelona besteigen.

Hamburg. Im Club de Polo startet das Team von Martin Schultze in die dritte Saison der Euro Hockey League (EHL), der Königsklasse des Krummstocksports. Und da die "Uhlen" das kontinentale Kugeln in seiner ersten Auflage 2007/08 gewannen und im Vorjahr erst im Endspiel am HC Bloemendaal (Niederlande) scheiterten, ist der Trip nach Spanien für sie mehr als nur eine Abwechslung vom im Herbst oft grauen Bundesliga-Alltag.

"Für uns ist jede Runde in der EHL Genuss pur. Wir haben uns in den vergangenen Jahren ein wahnsinniges Renommee erarbeitet", sagt Schultze, der in den vergangenen Tagen den Kontakt zu seinem Team wegen eines fiebrigen Magen-Darm-Infekts auf das Nötigste reduzierte. Tatsächlich hatte der Hamburger Traditionsklub vor Einführung der EHL international keine Erfolge vorzuweisen. Seitdem Schultze im Oktober 2006 das Regiment übernahm, hat sich nicht nur das geändert. Auch national machte der Verein mit zwei Vizemeisterschaften auf sich aufmerksam.

Wer den gebürtigen Hanauer nach seinem Anteil an diesem Erfolg fragt, der bekommt eine ausweichende Antwort, die trotzdem perfekt beschreibt, was den 38-Jährigen so stark macht. "Ich denke, dass wir als Team in den vergangenen Jahren wenig falsch gemacht haben", sagt er. Das Team steht immer im Vordergrund. Schultze achtet darauf, die Mischung aus hungrigen Talenten und erfahrenen Leitwölfen zu wahren, auch wenn zuletzt immer wieder Leistungsträger aus Altersgründen aufhörten. "Das Team hat eine tolle technisch-taktische Ausbildung und geht immer an seine Grenzen. Das zeichnet uns aus", sagt Schultze, der mit seiner Ehefrau und den Töchtern Lea (4) und Emma (sechs Monate) noch in Bremen wohnt, wo er vor seinem Wechsel zum UHC arbeitete.

In Barcelona, wo Schultze auf Defensiv-Routinier Eike Duckwitz (Oberschenkelzerrung) verzichten muss, warten unterschiedliche Herausforderungen auf seine Auswahl. Morgen (16.30 Uhr) muss mit dem irischen Vertreter Glenanne HC ein nahezu unbekannter Konkurrent aus dem Weg geräumt werden. Am Sonntag (12.30 Uhr) steht mit Grunwald Posen aus Polen ein vor allem bei Strafecken gefährliches Team auf der anderen Seite. "Klar ist", sagt Schultze, "dass beide Teams sehr kampfstark sind und sich aufs Kontern verlegen werden." Dennoch gebe es nur ein Ziel: zwei Siege. Mit so viel Selbstvertrauen im Gepäck dürfte nichts anbrennen.