Am Morgen nach dem schweren Unfall humpelte Timo Glock schon wieder tapfer durchs Fahrerlager. Kurz nachdem er den Start seiner Kollegen in Suzuka noch aus der Toyota-Garage verfolgt hatte, machte er sich aber schon traurig auf den Heimweg.

Suzuka. "Ich bin der Letzte, der nicht gerne ein Formel-1-Rennen fahren will, aber es hätte absolut keinen Sinn gemacht, über ein bestimmtes Limit zu gehen".

Eine kleine Unachtsamkeit hatte Glock beim Crash-Festival am Sonnabend den folgenschwersten Unfall beschert. "Es war mein Fehler. Ich hatte die Kurve falsch eingeschätzt", sagte Glock ehrlich. Bei Tempo 220 hatte er in der Zielkurve die Kontrolle über seinen Toyota verloren und war durch ein kurzes Kiesbett nur wenig gebremst in einen Reifenstapel gerast. Danach war auf Fernsehbildern zu sehen, dass er selbst sein Lenkrad abnahm. Es dauerte allerdings mehr als acht Minuten, bis die Sicherheitskräfte ihn aus dem Auto befreit hatten.

Zunächst wurde Glock ins Medical Center gebracht. Danach ging es mit dem Hubschrauber in ein Krankenhaus nach Yokkaichi, wo bei eingehenden Untersuchungen keine weiteren Verletzungen festgestellt wurden

"Es ist eine Schnittwunde am linken Bein, rund sechs Zentimeter lang. Zum Glück sind keine Muskeln oder Bänder verletzt worden. Der Schnitt ist mit 14 Stichen genäht worden", erzählte Glock tags darauf: "Ich habe danach bis 2 Uhr in der Nacht mit meinem Physiotherapeuten alles versucht. Aber es war unmöglich, zu fahren, da ich mit dem Bein keine Kraft ausüben kann." An einen Start beim Toyota-Heimrennen sei nicht zu denken gewesen.

Heute will er sich bei Michael Schumachers Leibarzt Johannes Peil in der Sportklinik Bad Nauheim behandeln lassen und mit dem Training beginnen, um möglichst in Brasilien wieder starten zu können.