Zwei Wochen nach dem schwachen Auftritt der Männer wollen es die deutschen Volleyballfrauen besser machen und mit der ersten EM-Medaille seit sechs Jahren ihre starke Saison krönen.

Breslau. "Wenn wir genug Benzin haben, spielen wir eine super EM", hofft Bundestrainer Giovanni Guidetti vor dem Auftaktspiel gegen Titelverteidiger Italien heute (17.30 Uhr) auf eine letzte Energieleistung nach einem kräftezehrenden Sommer.

Ähnlich wie die Männer haben die Frauen des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) in diesem Jahr für viele positive Schlagzeilen gesorgt. Erst wurde im Juli das Ticket für die WM 2010 in Japan gelöst. Vor einem Monat folgte beim World Grand Prix überraschend der dritte Platz. Sorgen macht dem Bundestrainer vor dem EM-Start allein, dass seinen 14 Spielerinnen die vielen Partien und anstrengenden Reisen möglicherweise mehr in den Knochen stecken als gedacht. "Das kann passieren. Das ist die einzige kleine Angst", gesteht Guidetti - und hat sicherlich das Los der deutschen Männer im Hinterkopf. Auch die eilten in diesem Sommer von Sieg zu Sieg, am Ende verfehlten sie aber bei der EM in der Türkei nicht nur die erhoffte erste Medaille, sondern mit Platz sechs sogar die direkte Qualifikation für die EM 2011.

Weitere Gegner in der Vorrundengruppe B sind Frankreich (Sa.) und die Türkei (So., beide 17.30 Uhr), die ersten drei Mannschaften erreichen die Zwischenrunde. Vom VT Aurubis Hamburg steht Kathy Radzuweit im Kader, zudem mit Margareta Kozuch (Novara/Italien) eine weitere Ex-Hamburgerin.