Kampfsport

In ihren Träumen war sie schon früh eine erfolgreiche Sportlerin, doch der Schritt in die Realität wollte Joyce Jah lange nicht gelingen. Fitnesstraining, Joggen, Fahrradfahren - die 29-Jährige hatte vieles probiert, aber nie den Weg in einen Verein gefunden. Der erste Ausbruch aus der Traumwelt war im Mai 2008 ein Probetraining im Kampfsportklub "Siamstore", wo der Sohn einer Freundin trainierte. "Danach wusste ich, was ich wollte: kämpfen", sagt Jah. Das tat sie. Fünf Monate nach ihrem Einstieg bestritt sie ihren ersten Kampf - und verlor prompt. Aufgeben, so viel hatte sie gelernt, kam nicht infrage, und den Lohn ihrer Beharrlichkeit kann sie am Sonnabend (20 Uhr) einstreichen. Im Audimax der Uni Hamburg tritt sie in der Veranstaltungsreihe "Get in the ring" gegen Lotte Wienberg aus Bremen zu ihrem achten Kampf (fünf Siege) an. Es ist der erste Frauenkampf bei "Get in the ring" und das erste Mal, dass Jah Geld für ihr Hobby erhält. "Auch wenn ich es gebrauchen kann, ist Geld nicht so wichtig. Ich will Pokale gewinnen, davon habe ich geträumt", sagt die Eimsbüttlerin, die im K 1, Kickboxen mit Knieeinsatz, antritt.

Tennis

Der Deutsche Tennis-Bund (DTB) beschäftigt sich einmal mehr mit sich selbst. Bei der Bundesausschuss-Sitzung am Sonntag in Hamburg wollen die 18 Präsidenten der Landesverbände die finanziellen und strukturellen Probleme des Verbandes diskutieren und anschließend mit dem DTB-Präsidium erörtern. Drei Landesfürsten fordern den Rücktritt des DTB-Präsidenten Georg von Waldenfels (65). Der ist über die Angriffe schwer verärgert: "Wer sich öffentlich an diesen unappetitlichen Attacken beteiligt, schadet dem DTB." Viele der gegen ihn erhobenen Vorwürfe seien falsch oder beruhten auf Fehlinformationen. Die Auseinandersetzungen ranken sich auch um den Prozess des DTB gegen die Herrentennisorganisation ATP, die das Hamburger Rothenbaum-Turnier zu einem zweitklassigen degradiert hat. Ein Gericht im US-Bundesstaat Delaware hatte in erster Instanz die Klage des DTB abgewiesen. Die Kritiker werfen Waldenfels vor, dass er es zu diesem Prozess habe kommen lassen. Er hätte eine angebotene Kompensationszahlung der ATP über zehn Millionen Dollar annehmen sollen. Waldenfels: "Der DTB hat nie ein belastbares Vergleichsangebot der ATP erhalten."