Der freie Fall der Hamburg Freezers in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) geht weiter. Das 2:6 (0:4, 2:2,0:0) bei Meister Eisbären Berlin am Sonntagnachmittag glich einem Offenbarungseid.

Berlin. Trotz der jüngsten Pleitenserie - sechs Niederlagen in Folge bedeuteten den Absturz auf den vorletzten Tabellenplatz - sitzt Trainer Paul Gardner jedoch fest im Sattel. "Wir haben Ende September und sollten mal die Kirche im Dorf lassen. Das Trainerthema ist definitiv keins", stellte Geschäftsführer Boris Capla klar. Er nahm vielmehr die Profis in die Pflicht. "Die Spieler sollen sich endlich auf das Wesentliche konzentrieren."

Es waren Worte, die Gardner mit Wohlwollen zur Kenntnis nahm, wenngleich er weiß, dass langfristig nur Erfolge seine Position stärken. "Ich mache mir keine Sorgen um meinen Job", sagte der Kanadier, der auf die Frage, ob er noch das uneingeschränkte Vertrauen von Capla spüre, jedoch zögerlich reagierte. "Das kann ich nicht beantworten. Ich spreche viel mit Boris. Wir müssten aus den nächsten sieben Spielen einfach mal fünf gewinnen. Dann wären wir halbwegs wieder auf Kurs."

Eine vage Hoffnung, nimmt man die erneute Minusleistung gegen Berlin als Grundlage. Die Freezers waren mit den Eisbären völlig überfordert. Bereits im ersten Drittel wurden sie streckenweise vorgeführt. Vier Gegentore innerhalb von 13 Minuten - von Aufbäumen war keine Spur. "Einige waren mal wieder nicht mit der richtigen Einstellung im Spiel", ärgerte sich Gardner, der unter Beweis stellte, dass er auch vor unpopulären Maßnahmen in Zukunft nicht halt machen wird.

Bestes Beispiel war der Torwartwechsel beim Stand von 0:3 in der 8. Spielminute. Der desolate Jean-Marc Pelletier musste für Ersatzkeeper Martin Fous, der zu seinem ersten DEL-Einsatz kam, seinen Platz räumen. Fous hielt solide und darf sich Hoffnungen auf einen erneuten Einsatz am Freitag (19.30 Uhr, Color-Line-Arena) gegen die Nürnberg Ice-Tigers machen.

Tore: 1:0 (1:34) Felski (Rankel, T. Mulock), 2:0 (6:10) Walker (Pederson, Busch) 5-4, 3:0 (7:22) Rankel (Felski, T. Mulock), 4:0 (13:04) Rankel (Felski,Walser) 5-4, 4:1 (21:51) King (Loppi, Ratchuk), 5:1 (24:01) Rankel (Felski, T. Mulock), 6:1 (28:02) Walser (Friesen, Ustorf), 6:2 (37:06) Aab (Wilm). Strafminuten: 10/14 . Schiedsrichter: Schimm (Freiburg) . Zuschauer: 14 100.