Silber für die entthronten Titelverteidigerinnen Sara Goller/Laura Ludwig, nur Platz vier für die verletzten Weltmeister Julius Brink/Jonas Reckermann: Die deutschen Beachvolleyballer haben zum Finale einer grandiosen Saison das schwächste EM-Resultat seit Jahren eingefahren.

Riesa/Sotschi. Der Ärger hielt sich am Strand von Sotschi, dem Ort der Winterspiele 2014, aber in Grenzen. "Das sind auch keine Roboter. Dass sie nach so vielen Erfolgen jetzt nachlassen, ist normal", sagte Verbandschef Werner von Moltke: "Die Beacher haben dem deutschen Volleyball nicht nur mit dem ersten WM-Titel der Geschichte einen Riesenimpuls gegeben."

Die Weltranglistenersten mussten wegen einer Adduktorenzerrung von Brink auf das "kleine Finale" verzichten und traten nur mit 4000 Euro Preisgeld ohne Medaille den Heimweg an. Im Halbfinale hatten Brink/Reckermann beim 1:2 gegen die Österreicher Gosch/Horst einen Matchball vergeben. Das zweite EM-Gold in Serie gewannen ihre holländischen Freunde Reinder Nummerdor/Richard Schuil.

"Schade, dass es eine Verletzung unmöglich macht, eine Medaille zu holen. Unser großes Ziel war es, alle drei Titel bei WM, DM und EM zu gewinnen. Immerhin haben wir zwei geschafft", sagte Brink: "Wir sind über die Schmerzgrenze hinausgegangen und müssen den Strapazen einer langen Saison Tribut zollen."

Die Hamburgerinnen Goller/Ludwig vergaben sogar drei Matchbälle und verloren das Finale 1:2 (18:21, 21:17, 15:17) gegen die krassen Außenseiterinnen Minusa/Jursone (Lettland). "Die waren einfach den Tick besser heute. Die EM an sich war gut, auch wenn am Ende ein Punkt gefehlt hat", sagte Goller, die nach ihrem dritten EM-Finale in Serie mit ihrer Partnerin 7500 Euro Preisgeld einstrich. Das deutsche Duo beendete die Saison als Nummer eins der europäischen Rangliste.

Brink/Reckermann beenden als erstes europäisches Team überhaupt das Jahr als Weltmeister und auf Weltranglistenposition eins. Bei 17 Turnieren stand das Duo aus Köln und Leverkusen 16-mal mindestens im Halbfinale und stellte mit 25 Siegen in Serie auf der Welttour einen Rekord auf.

Die deutschen Meister Katrin Holtwick/Ilka Semmler (Essen) und die WM-Vierten David Klemperer/Eric Koreng (Essen) landeten jeweils auf Platz fünf.