Seine Rede vor dem Derby gegen den 1. FC Nürnberg bewegte am Sonnabend 69 000 Fans und Millionen Fernseh-Zuschauer.

Uli Hoeneß (57), Manager des FC Bayern, nannte Dominik Brunner, in München von Jugendlichen zu Tode geprügelt, ein "Vorbild für praktizierte Nächstenliebe". Hoeneß und Nächstenliebe? Es klingt wie ein Widerspruch. Schließlich hat sich der Metzger-Sohn in drei Jahrzehnten fast im Wochentakt mit Konkurrenten der Branche angelegt.

Vertraute indes kennen die "Abteilung Attacke" (Hoeneß über Hoeneß) auch ganz anders. Der Familienvater (ein Sohn, eine Tochter) organisierte einst die Entziehungskur für den alkoholkranken Gerd Müller, ließ Ex-Profi Lars Lunde nach dessen schwerem Autounfall wochenlang bei sich wohnen und spendet regelmäßig hohe Geldbeträge. Reden darüber mag er nicht - es könnte sein Image als rauflustiger Machtmensch gefährden. Nur im kleinen Kreis spricht er noch über seinen Flugzeugabsturz 1982. Drei Menschen sterben, Hoeneß überlebt schwer verletzt. "An diesem Tag ist der Sonnyboy in mir gestorben." Und ein Wohltäter geboren.