Mainz. Das Dopingproblem im deutschen Spitzensport wird massiv unterschätzt. Mindestens sieben Prozent der jugendlichen Leistungssportler in Deutschland nutzen laut einer Untersuchung des Mainzer Sportmediziners Perikles Simon und seiner Tübinger Kollegen Heiko Striegel und Rolf Ulrich Dopingmittel. 6,8 Prozent der 480 Befragten gaben an, schon einmal Dopingsubstanzen genommen zu haben. Die Statistik der Nationalen Antidoping-Agentur (Nada) weist für den Zeitraum von 2003 bis 2005 bei 25 000 Tests 205 Dopingfälle aus - das entspricht 0,81 Prozent. "Die Behauptung, in Deutschland gebe es so gut wie kein Doping unter Leistungssportlern, ist falsch. Die Dunkelziffer ist wesentlich höher", so Simon.