Obwohl BMW einen Abnehmer für sein Formel-1-Team gefunden hat, bekommt ein anderes Team den letzten sicheren Startplatz für die Saison 2010.

München. Wenige Stunden bevor der deutsche Autokonzern seinen Sauber-Rennstall an den Schweizer Investor "Qadbak" verkaufte, gab der Internationale Automobilverband Fia dem traditionsreichen Mitbewerber Lotus gestern den entsprechenden Zuschlag. Damit Sauber auch im kommenden Jahr mitfahren kann, will die Fia ihre bedeutendste Rennserie nun aber auf 14 Teams aufstocken.

Die wichtigste Voraussetzung für den Verbleib in der Formel 1 wurde am Dienstag schon erfüllt: Der neue Besitzer Qadbak garantiert frisches Geld und mehr Planungssicherheit. Die Schweizer Stiftung handelt vornehmlich im Interesse und mit dem Geld arabischer Familien. Nach Angaben der Fachzeitschrift "Auto, Motor und Sport" übernimmt sie für geschätzte 80 Millionen Euro den 80-prozentigen Anteil von BMW. 20 Prozent des Teams gehören weiter seinem Gründer Peter Sauber. BMW sprach von einem "starken Investor". Die Stiftung hatte in diesem Jahr bereits den viertklassigen englischen Fußballklub Notts County gekauft.

In Großbritannien beheimatet war einst auch das Lotus-Team, das in Zukunft aber unter malaysischer Federführung fahren wird. Teamchef wird Tony Fernandes, dem unter anderem die Fluglinie "Air Asia" gehört. Unterstützung erhält Lotus von einem Konsortium, dem die Regierung und mehrere Unternehmen des asiatischen Landes angehören. Immerhin bleiben die Motoren des Teams britisch, das zwischen 1958 und 1994 in 79 Rennen Siege feierte und sechs Weltmeister stellte. Lotus wird in der kommenden Saison mit dem Hersteller Cosworth zusammenarbeiten.