In einem wahren “Krimi“ sind die deutschen Basketballer bei der EM in Polen am Ende k. o. gegangen und müssen nach der Zwischenrunde die Heimreise antreten.

Bromberg. Im hart umkämpften "Endspiel" um den Einzug ins Viertelfinale gegen Kroatien kassierte das junge Team von Bundestrainer Dirk Bauermann trotz einer beherzten Vorstellung mit dem hauchdünnen 68:70 (32:37) die fünfte Turnier-Niederlage und verpasste damit haarscharf den Einzug in die Runde der besten Acht.

Damit konnte sich die neu formierte Auswahl des Deutschen Basketball-Bundes (DBB), für die Heiko Schaffartzik (18 Punkte) am besten traf, auch nicht für die WM 2010 in der Türkei qualifizieren. Allerdings vergibt der Weltverband FIBA im Dezember noch drei Wildcards für das WM-Turnier. Die Kroaten hatten in Roko-Leni Ukic (18) ihren treffsichersten Schützen.

"Vielleicht sind wir in einer Woche stolz. Aber jetzt sind wir erst einmal enttäuscht, weil wir eine Riesenchance vergeben haben", sagte Flügelspieler Sven Schultze. Vor 2000 Zuschauern veränderte Bauermann erstmals bei der EM seine fünf Starter. Für Robin Benzing und Jan-Hendrik Jagla kamen auf den Flügelpositionen überraschend Konrad Wysocki und Tim Ohlbrecht. Die Wechsel zeigten zunächst keine Wirkung: Wie schon bei der 75:86-Niederlage gegen Mazedonien vor zwei Tagen ließen die deutschen "Riesen" dem Gegner in der Verteidigung zu viel Platz. Folgerichtig setzte sich der Favorit schnell auf 14:3 (6.) ab.

Anschließend rotierte Bauermann viel, und die DBB-Youngster, die in der Vorrunde mit einem Sieg gegen Titelverteidiger Russland für Aufsehen gesorgt hatten, drehten plötzlich mächtig auf. Mit einer 16:4-Serie, darunter jeweils zwei Dreier von Schaffartzik und Jagla, gingen die Deutschen 19:18 (9.) in Führung. Im zweiten Viertel war beiden Manschaften die Nervosität aufgrund des "Alles-oder-Nichts"-Spiels anzumerken. Statt hoher Spielkunst boten sie viel Kampf und Krampf. Die routinierten Kroaten gingen besser mit der Situation um und auch dank der geringeren Ballverluste (5:9) mit einem Fünf-Punkte-Vorsprung in die Kabine.

Nach der Pause war Spiel des DBB-Teams wesentlich kontrollierter. Im Schlussabschnitt fehlte jedoch die Kraft, so dass der kroatische Center Kresimir Loncar mit einem Dreier seine Mannschaft zwei Minuten vor dem Ende vorentscheidend mit 64:59 in Führung brachte.