Vor dem Großen Preis von Italien in Monza am Sonntag (14 Uhr/RTL und Sky) hat der brasilianische Formel-1-Pilot Nelson Piquet jr. seinen früheren Arbeitgeber Renault und Teamchef Flavio Briatore in einem Brief an den Automobil-Weltverband FIA schwer belastet.

Monza. Wenige Stunden vor dem Start des Rennens in Singapur im September 2008 habe er von Briatore und Chefingenieur Pat Symonds Order erhalten, nach dem ersten Boxenstopp von Teamkollege Fernando Alonso in Kurve 17 absichtlich einen Unfall zu bauen, schrieb Piquet. Sollten sich die Vorwürfe bestätigten, droht Renault der WM-Ausschluss.

Die FIA sei bereits am 26. Juli von Nelson Piquet sr. über die Ereignisse von Singapur informiert worden. An dem Tag fuhr der Junior sein letztes Rennen für Renault, bevor er wegen enttäuschender Resultate vor die Tür gesetzt wurde. Briatore und Symonds haben das Treffen in einer schriftlichen Stellungnahme zwar bestätigt, den Behauptungen Piquets allerdings nachdrücklich widersprochen. Demnach sei der Vorschlag, eine Safety-Car-Phase zu provozieren und damit Alonsos Siegchancen zu verbessern, von Piquet gekommen. Briatore und Symonds wollen das abgelehnt haben.

Unterdessen nimmt das neue Dream Team mit Nico Rosberg (Wiesbaden) und dem möglichen kommenden Weltmeister Jenson Button (Großbritannien) 2010 im Brawn-Silberpfeil Formen an. Die Mercedes-Pläne für eine Übernahme des Rennstalls von Ross Brawn sind offenbar viel konkreter als bislang angenommen. So wollen die Stuttgarter angeblich bis zum Auslaufen des Exklusivvertrages mit McLaren in den nächsten drei Jahren schrittweise Anteile bei Brawn erwerben. Dieser Deal würde Mercedes 75 Prozent an dem britischen Rennstall bringen.

An McLaren ist der deutsche Automobilhersteller mit 40 Prozent beteiligt. Zukäufe scheiterten bislang am Veto der übrigen Anteilseigner.