Wenn Sebastian Vettel in den Königlichen Park von Monza fährt, leuchten seine Augen. Jeder Ordner, jedes Kind, sogar die größten Ferrari-Fans schwärmen von dem schnellen Deutschen.

Monza. Dort wurde vor einem Jahr der Siegfahrer Vettel in der Formel 1 geboren, als der 21-Jährige unter schwierigen Bedingungen den Großen Preis von Italien gewann. Damals hatte niemand Vettel auf der Rechnung, unbekümmert und ohne Druck stahl er allen Favoriten die Show. Doch an diesem Sonntag geht es für den Red-Bull-Piloten fast schon um alles oder nichts. Vettel hilft wahrscheinlich nur ein Sieg, wenn er im Kampf um den WM-Titel noch ein Wort mitsprechen will.

"Ich will in Monza gewinnen", sagt Vettel vor dem 13. von 17 WM-Läufen. Obwohl er als WM-Dritter bereits 19 Punkte Rückstand auf WM-Spitzenreiter Jenson Button hat (53:72), seien seine WM-Chancen intakt, meint der Hesse. Und Button schwächelt: Der einst so dominante Brite holt in seinem Brawn-Mercedes kaum noch Punkte oder scheidet wie zuletzt in Spa sogar aus.

Doch Vettel ist nicht Buttons einziger Rivale. Der schärfste Verfolger ist Teamkollege Rubens Barrichello (Brasilien) mit einem Rückstand von 16 Zählern. Und Vettels Teamkollege Mark Webber aus Australien (51,5 Punkte) sorgt dafür, dass das Titelrennen ein Vierkampf ist - zumindest bis Monza. Die Favoritenrolle schiebt Vettel dennoch Button zu: "Er hat fünf Rennen vor Ende 19 Punkte mehr." Der Brite hat bereits sechs Rennen gewonnen, Vettel erst zwei (Shanghai und Silverstone). An seinem großen Ziel WM-Titel hält er dennoch unbeirrbar fest. Was Vettel Mut macht: Sein Auto sei nicht nur auf Augenhöhe mit den Brawns, sondern sogar einen Tick schneller.