Deutschlands Volleyballer haben bei der Europameisterschaft in der Türkei Titelverteidiger Spanien ausgeschaltet und können wieder von der ersten EM-Medaille der Geschichte träumen.

Izmir. Einen Tag nach dem 3:1 gegen Griechenland wahrte das Team von Bundestrainer Raul Lozano mit einem 3:1 (19:25, 27:25, 25:23, 25:20) gegen die Iberer seine Halbfinalchance. "Träumen können wir ja vom Halbfinale. Wir müssen unser letztes Spiel gewinnen und auf die anderen hoffen", sagte Max Günthör. Wie schon am Vortag verwandelte er mit einem Block nach 1:41 Stunden den Matchball. Mit einem Sieg im letzten Zwischenrundenspiel gegen die Slowakei heute (14 Uhr) wäre noch der anvisierte Einzug in die Runde der letzten vier möglich, allerdings ist dafür zusätzlich Schützenhilfe nötig. "Wir haben es selbst nicht in der Hand, deshalb hilft es nicht viel, an die Medaille zu denken oder zu rechnen. Wir müssen einfach noch mal gewinnen, dann wäre es eine gelungene EM", sagte der starke Zuspieler Simon Tischer.

Das Mindestziel Platz fünf, das immerhin noch die direkte Qualifikation für die kontinentalen Titelkämpfe 2011 bedeuten würde, ist in jedem Fall wieder in Reichweite. Deutschland hat nach Teil zwei der Aufholjagd 4:4 Zähler auf dem Konto, Spanien durch die Pleite mit 2:6 Punkten keine Halbfinalchance mehr. "Man sieht einen Lernprozess in meinem jungen Team. Wir haben heute gesehen, wie wichtig die Wechselspieler sind", sagte Lozano. Nach einem kapitalen Fehlstart und dem schwächsten Satz im gesamten Turnierverlauf brachten die Einwechslungen von Tischer, Angreifer Georg Grozer und Kapitän Robert Kromm die Wende.

In einer Exekutivsitzung des Europäischen Verbandes war auch über die schweren Überschwemmungen in Istanbul gesprochen worden. Bislang soll kein EM-Teilnehmer zu Schaden gekommen sein. "Es gibt keine Probleme, die Spiele finden wie geplant statt", hieß es.