Der junge Verteidiger will sich in der DEL etablieren und schuftet dafür hart. Vorerst ist er bei den Freezers aber nur Abwehrmann Nummer sieben.

Hamburg. Wenn die Trainer, Mitspieler oder Journalisten nach dem Training auf der Suche nach Alexander Dotzler sind, ist es im Prinzip klar, wo sich der 24 Jahre alte Neuzugang der Hamburg Freezers herumtreibt - im Kraftraum der Volksbank-Arena.

Der gebürtige Regensburger gehört zu den fittesten Profis im Team. "Ich war nicht immer so fleißig im Kraftraum. Zu Oberligazeiten habe ich aber gemerkt, dass es nicht reicht, nur auf dem Eis zu stehen. Inzwischen macht es sogar richtig Spaß", erzählt Dotzler, der von den Mitspielern Alexander Barta, Elia Ostwald und Max Brandl den Spitznamen "Manfred Nerlinger" bekommen hat. Schließlich ähnelt sein Körperbau dem des Münchner Weltrekord-Gewichthebers.

Über den Kosenamen kann Dotzler, der erst im Alter von acht Jahren Gefallen am Eishockey fand, lachen. An seine Anfänge auf Kufen denkt er gerne zurück. "Wir sind mit der Schule Schlittschuhlaufen gewesen, und es hat mir Spaß gebracht. Einer meiner Mitschüler fragte mich, ob ich nicht Lust hätte, im Verein Eishockey zu spielen. Meine Eltern waren anfangs nicht wirklich begeistert. Die Ausrüstung ist nicht billig, und der Sport ist sehr zeitaufwendig. Aber jetzt sind sie meine größten Fans", erzählt Dotzler, der sich in der Jugend auch als Fußballtorhüter probiert hatte - und das durchaus erfolgreich. In der Bayern-Auswahl hielt er gut, aber er musste sich entscheiden. Eishockey oder Fußball - wie die Wahl ausfiel, ist bekannt.

Nun ist er mit 24 Jahren in der Deutschen Eishockey-Liga angekommen. "In meinem Alter sind andere schon gestandene DEL-Spieler", gesteht Dotzler, sieht dies aber nicht als Nachteil. "Ich habe mich in der Oberliga und der Zweiten Liga Schritt für Schritt entwickelt. Jetzt fühle ich mich bereit für die DEL."

Sein Trainer traut dem gelernten Energieelektroniker eine gute Zukunft zu. "Stand heute ist er zwar Verteidiger Nummer sieben, aber er hat viel Potenzial und ist sehr lernwillig", lobt Paul Gardner. Das Lob rechtfertigte Dotzler mit guten Leistungen in der Vorbereitung auf die Saison 2009/10, die für die Freezers am Freitag (19.30 Uhr, Color-Line-Arena) gegen Straubing beginnt. Auf Dauer will er die Rolle des siebten Verteidigers nicht spielen. Dafür wird im Kraftraum noch viel Schweiß fließen.