In den Niederlanden gibt es einen Spruch, der besagt, dass deutsche Nationalmannschaften erst besiegt seien, wenn sie geschlagen im Bus sitzen.

Amstelveen. Gestern machte er wieder die Runde, als die Hockeyherren von Bundestrainer Markus Weise bei der EM im Amsterdamer Vorort Amstelveen Vorrundengegner England noch einen Punkt abluchsten, obwohl sie 20 Minuten vor Schluss noch mit 2:4 zurückgelegen hatten. Durch den Ausgleich des Nürnbergers Christopher Wesley zum 4:4 (69.) kann Weises Team, für das zudem Christopher Zeller (32./59.) und Moritz Fürste (36.) trafen, nach dem 3:2-Auftaktsieg gegen Belgien morgen gegen Österreich (15.30 Uhr/Eurosport 2 live) aus eigener Kraft den Halbfinaleinzug und damit die Qualifikation für die WM 2010 perfekt machen.

"Ich habe Bluthochdruck von der ganzen Schreierei", sagte Weise nach der Partie. Der in Harburg lebende Coach hatte vor allem zum Ende des Spiels versucht, seine nach dem Olympiasieg von Peking auf mehreren Positionen verjüngte Mannschaft zu beruhigen. "Klare Aktionen", forderte er immer wieder, "nicht die Brechstange rausholen". Letztlich wurde seine Geduld belohnt.

"Letztlich entspricht das, was wir bisher gebracht haben, unserem Leistungsstand", erklärte Weise, der den knappen Ergebnissen auch Positives abgewinnen konnte. Er denke nicht, dass nun irgendwer die bislang punkt- und torlosen Österreicher unterschätzen werde. Seine Mannschaft habe im nächsten Spiel den Anspruch, sich spielerisch zu verbessern. Das braucht es jedoch auch, um die Kampfansage des Trainers umzusetzen: "Wir planen, noch länger ungeschlagen in den Bus zu steigen."

Die bereits fürs Halbfinale qualifizierten deutschen Damen brauchen heute (15.30 Uhr/Eurosport 2 live) gegen Schottland mindestens einen Punkt, um sich den Gruppensieg zu sichern und damit den favorisierten Niederländern im Halbfinale aus dem Weg zu gehen.