Das vormals gute Image hat zuletzt mächtig gelitten, soll aber in der kommenden Woche wieder aufpoliert werden. Rund zwölf Monate nach der historischen Pleite von Peking - zum ersten Mal seit 52 Jahren Olympische Spiele ohne Gold - bietet sich dem Deutschen Ruderverband (DRV) die große Möglichkeit zur Kurskorrektur.

Posen. Bei der an diesem Sonntag beginnenden Weltmeisterschaft im polnischen Posen stehen die Chancen auf den ersten WM-Titel seit drei Jahren nicht schlecht. Schließlich geht der DRV mit gleich mehreren Goldkandidaten in die Titelrennen bis zum 30. August. Die guten Ergebnisse beim Weltcupfinale vor sechs Wochen in Luzern (Schweiz) lassen Cheftrainer Hartmut Buschbacher hoffen: "Das Team ist bereit, die Schmach von Peking zu tilgen."

Vor allem der bei den Olympischen Spielen havarierte Deutschland-Achter brennt auf Wiedergutmachung. Schon bei der WM-Generalprobe auf dem Luzerner Rotsee ließ die im Vergleich zu Peking auf fünf Positionen umbesetzte Crew um Schlagmann Sebastian Schmidt (Mainz) die Muskeln spielen. Selbst Olympiasieger Kanada musste sich mit einer Bootslänge geschlagen geben.

Als Reaktion auf die Schmach von Peking hatte es zahlreiche Personalveränderungen im Trainerstab und auf Funktionärsebene gegeben. Diese Renovierungsarbeiten sollen sich bereits in Polen bezahlt machen. Gleichwohl hält sich Buschbacher mit mutigen Prognosen zurück: "2009 ist für uns ein Aufbaujahr. Ziel ist London 2012. Dort wollen wir vier Goldmedaillen gewinnen."

Aus Hamburg sind mit Julia Kröger (RC Bergedorf) und Helke Nieschlag (RG Hansa), Lars Wichert (RC Allemannia, alle Leichtgewichts-Doppelvierer), Martin Rückbrodt (Vierer ohne) und Ole Rückbrodt (beide Germania, Ersatzmann für Achter und Vierer ohne) fünf Athleten am Start.