Titelverteidigerin Blanka Vlasic gibt sich vor dem Hochsprung-Duell mit Ariane Friedrich bei der Leichtathletik-WM in Berlin selbstbewusst.

Berlin. „Ich bin bereit. Ich fühle mich großartig und bin sehr zuversichtlich, dass ich hier einen meiner besten Wettkämpfe zeigen kann“, sagte die Kroatin vor der Qualifikation am (morgigen) Dienstag. Dass die Zuschauer bei der Medaillenvergabe am Donnerstag nur hinter der Hallen-Europameisterin aus Frankfurt/Main stehen werden, glaubt Vlasic nicht. „Ich bin hier zwar nicht zu Hause und hoffe, dass ich auch unterstützt werde. Leichtathletik ist nicht Fußball.“

Die 1,93 Meter große Athletin wirkte am Montag bei einer Pressekonferenz ihres Ausrüsters (adidas) ganz entspannt. Der Zweikampf der beiden 25-Jährigen soll einer der Höhepunkte der WM werden. 20 Mal sind die beiden Höhenjägerinnen bereits aufeinandergetroffen, 15 Mal siegte Vlasic. Doch in diesem Jahr steht's 3:1 für Friedrich, nur beim Meeting in Monaco lag die Weltmeisterin von 2007 vorn. In der Weltbestenliste führt Friedrich mit nur einem Zentimeter Vorsprung nach ihrem deutschen Rekord von 2,06 Meter, aufgestellt beim ISTAF ausgerechnet im Berliner Olympiastadion am 14. Juni. „Ich habe noch nicht gezeigt, was ich wirklich kann“, sagte Vlasic über ihre Auftritte in diesem Jahr.

Aus den bitteren Niederlagen des vergangenen Jahres und bei der Hallen-EMim März in Turin ist Vlasic nach eigenen Angaben gestärkt hervorgegangen. Bei den Olympischen Spielen inPeking hatte die Belgierin Tia Hellebaut der Seriensiegerin Gold weggeschnappt. Und beim Golden-League-Finale danach in Brüssel besiegte Friedrich erstmals ihre Konkurrentin, die durch diese Niederlage eine halbe Million US-Dollar (rund 355000 Euro) aus dem Jackpot verlor. „Ich war sehr müde, emotional und physisch“, erklärte Vlasic. „Aber ich habe viel daraus gelernt. Jede Träne nach einem Wettkampf macht eine bessere Athletin aus mir.“

Die Olympia-Zweite bezeichnete ihr Verhältnis zu Friedrich als normal: „Wir geben uns die Hand, manchmal sogar einen Kuss, reden ein bisschen.“ Für eine tiefere Freundschaft „bleibt keine Zeit“. Die deutsche WM-Hoffnung sieht das etwas distanzierter, wie sie kürzlich erklärte: „Wir sind vom Typ her zu unterschiedlich. Und für sie war ich letztes Jahr noch das German Girl und nicht Ariane Friedrich.“ Ihr Trainer Günter Eisinger bezeichnete das Verhältnis zu Vlasic als „etwas kühler“ als zu den anderen Hochspringerinnen und versuchte vor der WM, das Duell nicht auf die Spitze zu treiben: „Ich gucke genau, wann ich sie gegeneinander springen lasse.“ (dpa)

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