Das 190 PS starke Motorrad fliegt in hohem Bogen durch die Luft, Michael Schumacher schlägt auf dem Kies auf.

Hamburg. Er bleibt regungslos liegen, wird gleich an der Strecke versorgt. "Heute hatte ich einen Abflug beim Motorradtest in Cartagena, und vorsichtshalber sind wir ins Krankenhaus gefahren", lässt Schumacher damals noch am selben Tag, dem 11. Februar 2009, auf seiner Webseite verkünden.

Schumacher wird nach dem Unfall in Spanien, der bei geschätzten 110 Kilometern je Stunde beim Anbremsen auf die erste Kurve passierte, in die Klinik gebracht. Die Checks dort hätten nichts ergeben "und mir geht es soweit gut, deshalb bin ich am Abend nach Hause geflogen", erklärt der Formel-1-Rekordweltmeister.

Am Tag danach bedankt sich Schumacher "für die vielen Genesungswünsche, aber mir geht es auch heute gut. Ich bin vielleicht nicht so gelenkig wie sonst, aber alle Checks haben ergeben, dass mir ansonsten nichts passiert ist". Ein Irrtum. Schumacher-Manager Willi Weber spricht im Nachhinein vom "schwersten Unfall, den Michael in seiner Motorsportkarriere hatte."

Als bisher schwerster Schumacher-Crash galt der in Silverstone im Juli 1999. Beim Ferrari des mittlerweile 40-Jährigen blockierten damals die Vorderräder. Der Wagen bohrte sich in die Reifenstapel. Schumachers gebrochenes Bein wurde noch am Abend im Krankenhaus operiert. Nach mehreren vergeblichen Versuchen kehrte der Rennfahrer erst drei Monate später in die Formel 1 zurück.