Die wegen auffälliger Blutwerte gesperrte Eisschnelllauf-Olympiasiegerin Claudia Pechstein wird bei der Nationalen Anti-Doping-Agentur (Nada) einen medizinischen Langzeittest über sechs Wochen beantragen. Dies kündigte ihr Manager Ralf Grengel an.

Berlin. Der Test soll belegen, dass die Schwankungen bei den Retikulozyten-Werten der 37-Jährigen normal sind.

Zuvor wird Pechstein noch prominente Wissenschaftler konsultieren. Die Berlinerin will sich unter verschiedenen Trainingsbedingungen testen lassen. Dazu sei sie bereit, zweimal täglich im Abstand von zwölf Stunden Urinproben abzugeben, notfalls sogar öfter, und sich alle drei Tage einer Blutprobe zu unterziehen, sagte Grengel. Die Nada gibt sich weiter zurückhaltend. "Man weiß ja gar nicht, wie diese Quarantäne aussehen soll. Eine Beobachtung rund um die Uhr können wir uns finanziell nicht leisten", sagte Sprecherin Ulrike Spitz. Der Sportausschuss-Vorsitzende des Bundestags, Peter Danckert (SPD), forderte die Nada dagegen zur Hilfestellung auf.

Sollte nachgewiesen werden, dass die Retikulozyten-Werte auch unter normaler Trainingsbelastung über einen längeren Zeitraum schwankend sind, könnte der Weltverband ISU die Schwankungen nicht als Grundlage für eine Doping-Sperre heranziehen. Pechstein wurde von der ISU wegen Blutdopings am 1. Juli ohne Doping-Befund für zwei Jahre gesperrt.