Maxim Choupo-Moting ist nicht das einzige HSV-Talent, das die Entwicklungen um den möglichen Transfer des Schweden Berg genau verfolgt.

Längenfeld. Blut ist bekanntlich dicker als Wasser. Und so führte auch nach der gestrigen Vormittagseinheit Maxim Choupo-Motings erster Weg direkt zu Berater und Vater Just, der selbst in Österreich jedes Training seines talentierten Sohns mir Argusaugen verfolgte. Und Just Moting gefiel, was er in den vergangenen Tagen gesehen hatte: "Maxim macht einen guten Eindruck. Nach seiner langen Verletzung zieht er super mit." So gut, dass sich Moting Junior und Senior nun Gedanken machen, ob es für das Sturmtalent nicht das Beste wäre, woanders Spielpraxis zu sammeln. "Sollte der HSV mit Marcus Berg einen weiteren Angreifer verpflichten, werde ich auf jeden Fall das Gespräch mit dem Trainer suchen", sagt Maxim, "ich will mehr als nur wenige Kurzeinsätze haben."

Maxim Choupo-Moting ist nicht das einzige HSV-Talent, das in den vergangenen Tagen die Entwicklungen um den möglichen Transfer des schwedischen U-21-Stürmers Berg genau verfolgte. Auch Tunay Torun, der sich im Training ausgerechnet vor seinem für gestern geplanten Abflug zur U-19-Europameisterschaft in der Ukraine eine schwere Fußprellung zuzog, will in dieser Saison den Durchbruch schaffen - beim HSV oder bei einem anderen Verein. "Ich gehe davon aus, dass Tunay mit dem HSV in die Saison geht. Sollte sich eine neue Situation ergeben, muss der Trainer auf mich zukommen", sagt Tunays Berater Jürgen Milewski, der bestätigt, dass ein Ausleihgeschäft Toruns zum FC St. Pauli unter Sportchef Dietmar Beiersdorfer ein mögliches Gedankenmodell war.

"Wir wollen international spielen, deswegen brauchen wir die beiden. Maxim und Tunay haben großes Potenzial. Ich wünsche mir, dass sie auch ein wenig Geduld haben", lehnt Trainer Bruno Labbadia allerdings mögliche Transfers ab. Und auch die permanente Anwesenheit Just Motings stößt bei Labbadia auf wenig Verständnis: "Als Profi war ich froh, dass sich meine Eltern zurückgehalten haben."

Nicht mehr zurückhalten kann und will sich Willy Kausch, Berater von Hamburgs Offensivtalent Nummer drei: Änis Ben-Hatira. "Seit vier Jahren wird Änis gesagt, was für ein riesiges Talent er ist und seit vier Jahren gibt ihm niemand eine Chance", kritisiert Kausch den Hamburger Umgang mit eigenen Talenten.

Als Konsequenz sucht Kausch nun nach einem Bundesligisten, bei dem der U-21-Europameister mehr Spielpraxis bekommt. Ein Angebot Duisburgs lehnte Ben-Hatira am Wochenende ab. "Änis will in der ersten Liga spielen. Es gibt mehrere Interessenten, die Entscheidung treffen wir in den nächsten beiden Wochen", sagt Kausch. So oder so - es wird eine zukunftsweisende Entscheidung sein. (ks)

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