Die Risiken und Nebenwirkungen eines Trainingslagers waren am Sonnabend auf der Bank der HSV-Handballer in der Allgäu-Sporthalle Sonthofen zu besichtigen. Dort saßen Bertrand Gille und Blazenko Lackovic, von Beschwerden in der Achillessehne geplagt, und sahen dem locker herausgeworfenen 30:19-Sieg ihrer Mannschaftskollegen im zweiten Testspiel der Saison gegen den österreichischen Vizemeister Alpla Hard tatenlos zu.

Herrsching/Sonthofen. Eine Vorsichtsmaßnahme von Trainer Martin Schwalb, der so aber Gelegenheit bekam, sich von der Qualität zweier Neulinge zu überzeugen. Von Kreisläufer Igor Vori durfte man erwarten, dass er sich glänzend einfügt. Der "wertvollste Spieler" der WM 2009 traf wie am Vorabend beim 45:16 gegen Bezirksoberligist Herrsching viermal und war nicht nur durch seine schiere Größe von 2,03 Metern präsent. "Er hat sich hervorragend eingebracht", bescheinigte der sportliche Leiter Christian Fitzek. In der offensiven Deckung eröffnet der abwehrstarke Vori den Hamburgern weitere Variationsmöglichkeiten.

Überraschender war der selbstbewusste Auftritt von Maximilian Ginders (20), der, in Abwesenheit Lackovics und des verletzten Pascal Hens, im halblinken Rückraum seine Chance bekam. Fitzek: "Er hat sie genutzt." Der zweite Nachwuchsmann, Marcel Schliedermann (18), kehrte erst gestern von der Jugend-WM in Tunesien zurück - mit einem Bänderanriss im Sprunggelenk, den er sich beim 25:24-Sieg im Spiel um Platz sieben gegen Norwegen zugezogen hatte. Er soll aber recht bald wieder zur Verfügung stehen. Nach einem freien Tag setzt die Mannschaft morgen in Hamburg das Training fort.