Golf

Es war im Clubhaus von St. Andrews, dem Allerheiligsten des Golfs gewissermaßen, als Lally Segard vor zwei Jahren eine Bitte an Marion Thannhäuser hatte: ob es nicht möglich sei, die nächste Vagliano Trophy in Falkenstein auszuspielen, dort habe es ihr 1985 so gut gefallen. Der Wunsch Segards, Tochter des französischen Stifters A. A. Vagliano, war der Präsidentin des Europäischen Golfverbands eine Herzensangelegenheit. Und also messen sich am Freitag und Sonnabend in ihrem Hamburger Golf-Club nach fast einem Vierteljahrhundert wieder die besten acht Amateurinnen des europäischen Festlands mit denen der britischen Inseln. Seit 1959 wird das Wettspiel, ähnlich dem Ryder-Cup bei den Profis, im Zweijahresrhythmus ausgetragen. "Es geht vor allem ums Prestige", weiß Thannhäuser, die selbst dreimal das kontinentale Team als Kapitänin anführen durfte. Diesmal wurden zwei Deutsche, die frisch gekürten Teameuropameisterinnen Pia Halbig (Hanau) und Caroline Masson (Düsseldorf), in die Auswahl des Titelverteidigers berufen. Eine Sache hat Madame Segard, die ebenfalls vor Ort ist, freilich nicht ahnen können: Parallel werden in Hittfeld und Holm die Hamburger Einzelmeisterschaften gespielt.

Leichtathletik

Wie weit es Helge Schwarzer gebracht hat, wurde ihm beim Blick ins Programm der EWE Athletics in Cuxhaven wieder bewusst. Darin präsentierten die Veranstalter den Hürdensprinter des HSV als einen von neun "Topathleten" des Meetings - in einer Reihe mit Branchengrößen wie dem 100-Meter-Vizeweltmeister Derrick Atkins (Bahamas), Europameister Ralf Bartels und dessen Kugelstoßkollegin, der WM-Dritten Nadine Kleinert. Das war keinesfalls zu viel der Ehre: Mit 13,39 Sekunden hatte sich Schwarzer Anfang Juli in Europas Spitzenklasse katapultiert. Gestern freilich lief es nicht richtig rund. Nach einer 13,71 im Vorlauf rasierte Schwarzer im Finale gleich die ersten drei Hürden. "Trotzdem war es ein ganz guter Wiedereinstieg", meinte er. Bis zum nächsten Rennen am Sonnabend in Barcelona will er nun "die Spannung wieder aufbauen".

Rudern

Am vorvergangenen Wochenende saßen Julia Kröger und Helke Nieschlag noch in einem Boot. Beim Weltcup in Luzern gewannen die beiden Nachwuchsruderinnen sensationell Gold im Doppelvierer. Bei den U-23-Weltmeisterschaften, die heute im tschechischen Racice beginnen, geht das Erfolgsduo getrennte Wasserwege: Kröger (RC Bergedorf) startet mit der Duisburgerin Lena Müller im Leichtgewichts-Doppelzweier, Nieschlag (RG Hansa) versucht sich als Solistin im leichten Einer. Auch den anderen Hamburgern, Mathis Jessen (Hansa/Zweier ohne), Eric Johannesen (Bergedorf/Doppelvierer), Arne Falkenhorst (RC Allemannia/leichter Doppelvierer) und Kay Rückbrodt (Germania/Vierer) traut Landestrainer Bernd Nennhaus einiges zu: "Nach sehr guten Trainingsleistungen hoffen wir auf Medaillen."