Im Golfduell der Generationen hat der Amerikaner Stewart Cink gegen die US-Legende Tom Watson seinen ersten Sieg bei der British Open gefeiert.

Turnberry. Im Stechen nach vier Extralöchern setzte sich der 36 Jahre alte Profi aus Alabama gegen den achtmaligen Major-Sieger Watson beim wichtigsten und ältesten Golfturnier im schottischen Turnberry durch. Das Duo hatte nach 72 Löchern im Kopf-an-Kopf-Rennen auf dem Par 70-Dünenkurs an der schottischen Westküste mit je 278 Schlägen gleichauf vor den Engländern Chris Wood und Lee Westwood (beide 279) gelegen.

Dabei hatte "Major Tom" den Sieg in der Hand, verschob aber seinen Birdie-Putt am 72. Grün zum sechsten British-Open-Triumph und musste ins Stechen. Ryder-Cup-Spieler Cink war erst mit seinem letzten regulären Schlag nach vier Runden zum Birdie auf dem Grün vor dem Clubhaus ins Stechen gelangt und kassierte für seinen größten Triumph 872 650 Euro. Am zweiten Extraloch erzwang Cink die Vorentscheidung, als Watson seinen Abschlag ins tiefe Gras verzog und weitere zwei Schläge verlor. Der Rest war für den Überraschungssieger Routine. Mit vier Schlägen triumphierte er am Ende vor Watson.

Cink erhielt für den ersten Major-Titel seiner Karriere die Champion Goldmedal mit der silbernen Rotweinkanne "The Claret Jug" als Trophäe. Watson hatte vor 34 Jahren seinen ersten Open-Titel gewonnen und wäre mit dem sechsten als ältester Golfprofi in die Geschichte eingegangen, der ein Major gewann. Der Altersrekord von US-Profi Julius Buros, der sich 1968 als 48-Jähriger den PGA-Championship-Titel holte, blieb jedoch unangetastet.

Martin Kaymer beendete seine gewinnreichsten drei Wochen nach Siegen zuvor in Paris und Glasgow mit 285 Schlägen auf dem 34. Rang. Fünf Wochen Stress wirkten nach. Als der 24-Jährige nach seiner 71er-Schlussrunde die Schläger einpackte, zog er Bilanz: "Insgesamt bin ich zufrieden. Das war viel Trubel, manches hätte besser organisiert werden müssen, um auch mal Nein zu einer Einladung zu sagen. 1,3 Millionen Euro Preisgeld machen nicht schwindelig, ich hebe nicht ab."

Der Weltranglistenerste Tiger Woods (USA) hatte den Cut überraschend verpasst.