Überraschungs-Coup bei der Fecht-EM: Florettfechterin Katja Wächter aus Tauberbischofsheim hat bei den Europameisterschaften in Plowdiw (Bulgarien) die Silbermedaille, Björn Hübner die Bronzemedaille gewonnen.

Plowdiw/Bulgarien. Deutschlands Fecht-Elite ist mit Silber für Katja Wächter, Bronze für Björn Hübner und einem Wermutstropfen in die Europameisterschaften gestartet. Die nationale Florett-Titelträgerin Wächter unterlag erst im Finale Italiens „Grande Dame“, Olympiasiegerin Valentina Vezzali, mit 8:15 Treffern. Katja Wächters Tauberbischofsheimer Vereinskollege Hübner feierte in Plowdiw (Bulgarien) mit Säbel-Bronze ebenfalls den größten Erfolg seiner Karriere. Der hoch gehandelte Weltranglisten-Erste und WM-Dritte Nicolas Limbach (Dormagen) musste am Dienstag schon im Viertelfinale passen: Dem Vorjahres-Dritten fehlte beim 14:15 gegen den Italiener Gianpiero Pastore einfach das Glück.

Die Olympia-Achte Katja Wächter stand gegen Valentina Vezzali auf verlorenem Posten. Dramatisch war ihr Viertelfinal-Gefecht, das sie im „Sudden Death“ gegen die Russin Aida Tschajanewa mit 10:9 gewann. Neuer Säbel-Europameister wurde der Russe Wenjamin Reschetnikow, der sich im Finale gegen Frankreichs Olympia-Vierten Julien Pillet mit

15:14 Treffern durchsetzte. Pillet hatte in der Vorschlussrunde Hübner mit 15:13 bezwungen. Hübner wurde gemeinsam mit dem Italiener Gianpiero Pastore Dritter, Limbach nach EM-Bronze 2008 in Kiew diesmal Fünfter.

„Nico hat unglücklich verloren. Er war gut drauf. Mit einigen Entscheidungen des Kampfrichters war ich nicht einverstanden“, sagte Säbel-Bundestrainer Vilmos Szabo nach der hauchdünnen Limbach- Niederlage. Der Deutsche machte gegen Pastore aus einem 10:14 noch das 14:14 und verlor dann doch.

Hübner meldete sich im 32er-Tableau mit 15:8 gegen den Ungarn Tamas Decsi, dem 15:10 eine Runde später gegen den Rumänen Cosmin Hancenau und dem 15:10 im Viertelfinale gegen Jorge Pino (Spanien) international eindrucksvoll zurück. Im Kampf um das Finale führte er gegen Pillet schon mit 9:6, musste sich aber noch mit 13:15 beugen. Dagegen schied Florettfechterin Carolin Golubytskyi, die ebenfalls für den FC Tauberbischofsheim startet, als EM-Dritte von 2008 bereits im Viertelfinale nach einer 9:15-Niederlage gegen die Italienerin Arianna Errigo aus und wurde Siebte.

An diesem Mittwoch winkt weiteres deutsches Edelmetall, wenn die Olympiasieger Britta Heidemann aus Leverkusen mit dem Degen und Benjamin Kleibrink (Tauberbischofsheim) mit dem Florett auf die Planche gehen. Auch der dreimalige Florett-Weltmeister Peter Joppich ist trotz einer schmerzhaften Sehnenentzündung an der rechten Schulter ehrgeizig: „Eine EM-Medaille fehlt mir noch“, sagte der Koblenzer vor seinen ersten Gefechten.