Lance Armstrongs Traum von der Rückkehr auf den Tour-Thron ist in der Höhenluft von Andorra geplatzt, stattdessen rückte Alberto Contador die Radsport-Welt wieder zurecht.

Andorra-Arcalis. Der siebenmalige Champion Armstrong kassierte bei der Kletterpartie zur 2240 m hohen Skistation auf der in Barcelona gestarteten siebten Etappe über 224 km eine Schlappe gegen seinen Astana-Rivalen und muss die Hoffnung auf sein 84. Gelbes Trikot wohl begraben. Den Tagessieg holte der Franzose Brice Feillu, der das beste Stehvermögen einer neunköpfigen Ausreißergruppe besaß.

Armstrong verlor derweil 21 Sekunden auf seinen größten Widersacher Contador und fiel im Gesamtklassement wieder hinter den Spanier auf Platz drei zurück. Neuer Träger des Gelben Trikots ist der Italiener Rinaldo Nocentini, der der Ausreißergruppe angehörte und Vierter wurde. Der AG2R-Fahrer übernahm die Führung vom Schweizer Zeitfahr-Olympiasieger Fabian Cancellara, der erwartungsgemäß seinen Triumphzug beenden musste.

Das Duell Armstrong - Contador ging drei Kilometer vor dem Ziel in die entscheidende Phase, als der Spanier eine Attacke setzte und keiner der Topfavoriten mehr folgen konnte. Wie besessen trat Armstrong zwar in die Pedale, sein einst so gefürchteter Stakkato-Tritt lief jedoch nicht so geschmeidig wie früher. Armstrong kam mit den anderen Rivalen 3:47 Minuten hinter Feillu und 21 Sekunden hinter Contador ins Ziel.

Die achte Etappe führt am Sonnabend von Andorra-la-Vella über den 2408 m hohen Port d'Envalira, den höchsten Pass der Pyrenäen. Über den Col de Port und den Col d'Agnes führt der 176,5 km lange Weg nach St. Girons. Vor dem Ruhetag geht es am Sonntag dann über 160,5 km von Saint-Gaudens nach Tarbes erneut durch die Pyrenäen.