Ein Daviscup-Neuling soll in der Stierkampfarena als Erster Cup-Verteidiger Spanien bändigen. Der 23 Jahre alte Andreas Beck eröffnet heute (13 Uhr/DSF live) das Viertelfinale gegen den Weltranglistenneunten Fernando Verdasco.

Marbella. "Das ist eine schwere Aufgabe, aber ein Traum für mich", sagte Beck nach der Auslosung im Hafen von Marbellas Vorort Puerto Banús. "Natürlich werde ich nervös sein, aber das werde ich gut in den Griff bekommen, weil ich gern vor so einer Kulisse spiele. Dafür trainiert jeder Spieler, um für Deutschland aufzuschlagen." Außer Verdasco hat der Linkshänder aus Ravensburg bis zu 13 000 Fans gegen sich.

DTB-Teamchef Patrik Kühnen nominierte außerdem wie erwartet Philipp Kohlschreiber, der im zweiten Einzel endlich seinen ersten Sieg über Tommy Robredo nach bisher vier Pleiten einfahren will. Im Doppel am Sonnabend wird der zweite Neuling Mischa Zverev aus Hamburg zusammen mit Nicolas Kiefer (Holzminden) gegen Verdasco und Feliciano Lopez antreten. Kiefer und Zverev hatten als Duo beim World Team Cup in Düsseldorf Ende Mai überzeugt und blieben dort ungeschlagen. Sollte es keine Änderungen geben, die schon ab dem Doppel möglich sind, spielt Kohlschreiber am Sonntag gegen Verdasco, Beck würde zum Abschluss gegen Robredo antreten. Vorerst nicht vorgesehen ist bei Spanien der nachnominierte Wimbledon-Viertelfinalist Juan Carlos Ferrero. Er ersetzt David Ferrer, der ebenso wie Topmann Rafael Nadal verletzt ist.

Während draußen das blaue Mittelmeer in der Sonne leuchtete, durfte die deutsche Mannschaft im Club de Mar einen Blick auf den Daviscup werfen, der für die Auslosung diente. Der zuletzt schon zweimal als Sparringspartner zum Team gehörende Beck habe sich die Nominierung verdient, betonte Kühnen. "Er hat auch hier einen sehr guten Eindruck gemacht." Beck will sich von Kühnen und Kohlschreiber Tipps holen, wie er die Nervosität in den Griff bekommen kann. "Man muss nur den Kopf oben tragen und alles geben, dann geht das weg", sagte Kohlschreiber. Auch Kühnen nahm den Druck vom Team: "Wir wissen, dass wir nichts zu verlieren haben." Im Viertelfinale des Vorjahres hatte sich Spanien in Bremen dank Nadal und Ferrer mit 4:1 durchgesetzt. Zudem sind die Iberer seit dem 2:3 gegen Brasilien im April 1999 ohne Heimniederlage.