Der Transfer des niederländischen Nationalspielers Eljero Elia ist perfekt. Der 22 Jahre alte Stürmer soll knapp neun Millionen Euro kosten.

Hamburg. Nach Zé Roberto vom FC Bayern und Robert Tesche von Arminia Bielefeld hat der Hamburger SV seinen Wunschspieler Eljero Elia zur Stärkung der Offensive für mehr als acht Millionen Euro bekommen. Der 22-Jährige, der gerade als Toptalent in den Niederlanden ausgezeichnet wurde, erhält vorbehaltlich der medizinischen Untersuchung einen Fünfjahresvertrag und wird am Montag mit ins Trainingslager nach Längenfeld/Österreich reisen. Der HSV- Vorstandsvorsitzende Bernd Hoffmann hatte den Transfer am Samstag beim abgebenden Club FC Twente Enschede endgültig geklärt und dabei den Mitkonkurrenten Olympique Lyon ausgestochen.

Der torgefährliche Flügelspieler soll nach dem Wechsel von Ivica Olic zu Bayern München das Vakuum in der Offensive ausfüllen. Den Top-Transfer leitete Dietmar Beiersdorfer noch ein, auch um Zé Roberto hatte der ehemalige Sportdirektor lange geworben.

Hoffmann, der als starker Mann aus dem Dauerzwist mit Beiersdorfer hervorgegangen war, sprach am Samstag zwar zur Mannschaft, ließ sich aber Minuten später beim Trainingsauftakt nicht blicken – wohl auch aus Furcht vor den zahlreichen kritischen Fans. Er fuhr direkt mit Clubmanager Bernd Wehmeyer Richtung Niederlande. Dort konnten sie die angeblich geforderte 12-Millionen-Ablösesumme für Elia drücken und nach der mit Negativ-Schlagzeilen gefüllten Sommerpause endlich für erfreuliche Neuigkeiten sorgen.

Mit nur 14 Profis startete Coach Bruno Labbadia als letzter der 18 Bundesligisten in eine Turbo-Vorbereitung. Der Ex-Leverkusener machte in vier Einheiten am Wochenende deutlich, dass er in nur 27 Tagen bis zum Start in die Europa League am 30. Juli Vollgas geben wird. „Die Zeit ist sehr knapp, da werden wir die Fitness fast komplett mit dem Ball erarbeiten“, erklärte Labbadia sein Konzept für die kommenden Wochen, in denen er auch noch einige Aufgaben von Beiersdorfer miterledigen muss. „Für mich persönlich ist es sehr schade, dass er weg ist, weil ich Dietmar sehr schätze“, sagte Torwart Frank Rost stellvertretend für viele Kollegen. „Er ist ein integerer Mensch, der für den HSV gestanden hat.“

„Es ist viel passiert seit Saisonende, ich habe mich für die tolle Arbeit von Beiersdorfer in den sechs bis sieben Jahren bedankt“, sagte Aufsichtsratschef Horst Becker vor dem Team des Bundesliga- Fünften, das nur aus der Ferne von den personellen Veränderungen erfahren hatte. Die Suche nach einem Nachfolger für Beiersdorfer werde nicht sehr lange dauern: „Der Aufsichtsrat wird die Kandidaten sondieren, wobei wir uns den Vorschlägen des Vorstandes bedienen werden.“ Es sei davon auszugehen, dass der neue Sportliche Leiter, der ein gutes Netzwerk haben und sich in der Bundesliga und Europa bestens auskennen muss, wieder einen Sitz im Vorstand haben soll.

Alex Silva, der wiederholt mit einem Wechsel geliebäugelt hatte und zuletzt vom AC Mailand umworben wurde, sorgte mit einem Bekenntnis zum HSV für Klarheit: „Ich möchte neu angreifen und um Titel spielen“, sagte der Defensiv-Spezialist aus Brasilien, der in seiner ersten Saison eher durchwachsene Leistungen gezeigt hatte.