Einst wurden hier Rekorde gejagt, heute herrscht Stillstand: Seit einem Tribünenbrand Ende 2007 ist die Leichtathletik im Hammer-Park-Stadion zum Erliegen gekommen, große Teile der traditionsreichen Anlage befinden sich in einem beklagenswerten Zustand (das Abendblatt berichtete).

Hamburg. - Nun ist hinter den Kulissen etwas Bewegung in die Sache gekommen. Bezirksamt Mitte und Hamburger Leichtathletik-Verband (HHLV) haben sich auf eine zügige Instandsetzung des Brandschadens verständigt.

"Wir haben uns auf einen Zugang zur Kameraposition auf dem Dach durch die Kampfrichterkabine geeinigt", sagt Verbandsgeschäftsführer Frank Thaleiser. Für die Kosten komme die Feuerkasse auf. Ursprünglich hatte der HHLV eine externe Treppe bevorzugt. Die zusätzlichen Mittel dafür hatte das Bezirksamt auf stolze 50 000 Euro taxiert, für die wiederum das Sportamt nicht habe aufkommen wollen. "Der Leichtathletik-Verband hat selbst das Hindernis beseitigt, das er aufgestellt hat", sagt Bezirksamtsleiter Markus Schreiber, nun solle "so schnell wie möglich" mit den Arbeiten begonnen werden.

Die Brandschäden zu beheben aber kann nur der Anfang sein, wie Rainer Hansen, zuständiger Abteilungsleiter im Sportamt, feststellt: "Der Zustand des Stadions ist jämmerlich, es mangelt an Pflege. Dabei ist der Hammer Park nach der Jahnkampfbahn der wichtigste Leichtathletikstandort der Stadt." Für den Betrieb der Anlage sei das Bezirksamt zuständig. Dort spielt man den Ball wieder zurück. Schreiber: "Mein Eindruck ist, dass das Sportamt die Leichtathletik auf die Jahnkampfbahn umleiten will." Für eine Instandsetzung der Anlage brauche man Geld, das aus dem Sportamt kommen müsse. Die derzeit zur Verfügung stehenden Mittel seien "nicht auskömmlich".

Immerhin: 15 000 Euro hatte die Bezirksversammlung ad hoc bereitgestellt - um auf der Anlage ein Beachvolleyballfeld aus dem Boden zu stampfen. Doch der Plan ist nach Protesten der Leichtathleten vom Tisch. "Das Geld sollte lieber in ein neue Hochsprungmatte für den Schulsport samt Abdeckhaube investiert werden", findet Thaleiser.

Die Zeit drängt. 2010 soll die Jahnkampfbahn erneuert werden. Eine adäquate Ausweichstätte gibt es bisher nicht.